Heft 
(1913) 21
Seite
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Briefe eines Berliners ans der Zeit des zweiten Schlesischen Krieges.

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7S ) Ludwig Devrient hatte in der Zeit vom 27. Oktober bis 10. Dezember 1828 an 22 Abenden einen großen Teil seiner tragischen und komischen Rollen im Burgtheater gespielt; im Theater an der Wien gab er mit ungeheuerer Wirkung denFranz Moor. Die Reisen kamen nicht zur Ausführung.

7t> ) Vgl. 0. Wcddigen: Geschichte der Theater Deutschlands, Band 1, S. 397 412.

*#>) Vgl. Gesellschafter 1830, S. 720, Nr. 145, 8. September.

Briefe eines Berliners

aus der Zeit des zweiten Schlesischen Krieges.

Mitgeteilt von Friedrich Wienecke.

Frankfurth, den 3. Juni 1745.

Hochgeehrter Herr!

I)a E\v. mir in meiner Abreise befohlen an E\v. zu schreiben, so habe mein Versprechen an Ew. nicht unterlassen können, und an E\v. mich vor Dero Mühe die dieselben mit mir gehabt zu bedanken nebst überwünschung das Ihnen der Allmächtige Gott in beständiger Gesundheit erhalte in erwartung eilend kommender Antwortung habe die Ehre mich zu empfehlen und Verharre Dero

Gottfried Siegismund Langner.*)

Frankfurth, den 15. Juni 1745.

I lochgeehrter Herr!

Zu freundlicher begrüßung nehme ich mir die Freiheit nochmahle mit meinen Schreiben zu incomodiren, bitte aber es nicht übel zu nehmen. Das neuste allhier ist, das die Preißen nach Ihrer fictirse den Tag darauf, wieder geschlagen, ich aber solches nicht glauben können, indem sie allhier die Königin sehr gewogen sind. Die Östreicher stehen neben Frankfurth 1 Meile, und die Frantzosen nicht weit davon, man hofft in Kurtzen was von denen beiden parteien was zu vernehmen. Ohmereres habe die Ehre mich zu empfehlen und verharre Dero

Gottfried Siegismund Langner.

*) Der Schreiber der Briefe ist ein Sohn des Berliner Seidenhändlers Langner, der sich zur Vervollkommnung in seinem Gewerbe in Frankfurt am Main aufhielt und seinem ehemaligen Informator, dem Kandidaten der Theologie Christoph Hermanni, über die Er­eignisse in Frankfurt Bericht gibt. Die Urschriften befinden sich im Pfarrarchiv zu Krahne.