Heft 
(1913) 21
Seite
88
Einzelbild herunterladen

EaäSsfi&T.' i.

£i*ytSte-.

88

Friedrich Wienecke.

Hoch Edler Insouders,

Hochgeehrter Herr!

Dero sehr wehrtes voin 2(5teil Passate ist mir selir angenehm ge­wesen. nur bitte ich, denenselben öffter an mich zu schreiben. Ich meinte erst, ich hätte keine Brieffe von Berlin indem auf der Post solche Convousion gewesen, anstadt ich die Briefe den 1. July bekommen sollte, so habe dieselben den 2 courate Erst empfangen. Indessen wünsche denenselben vergnügt zu leben und verharre

Aufrichtiger und Dienstwilliger Franckfurtb, Diener

den 2. July 1745. Gottfried Siegisinund I.angner.

P. S. Gestern ist auch der Graf Wartensleben durch passiret, bey den Printz Conti gewesen.

In

Geehrter Herr!

Nehme mich die Freiheit Ihnen die Nonveile zu übersenden allhier hatt man vernommen, daß die Östreicher durch den Mein passiret und zwar diese nacht, wie man sagt haben die Husaren die Frantzosen attaciret. Die Aschaffenburger Brücke ist'schon den 11 Courte gesprenget gewesen, aber Ihre Schiiffbrücke haben Sie erst diese nacht angeziindet. wie man saget, seynd die Ostreicher Husaren bey Hanau den 2 courte über den Main passiret sind aber mit wenige Beite wieder zurück­gekommen. dem nach verharre

G. S. Langner.

Franckfurtb, den 13 July 1745.

Es wird nur das halbe Postgeld bezahlet die Hälffte was sie sonst gegeben haben etwa 3 Gr.

Nouvelle. den 13. July 1745.

Die Frantzosen haben Aschaffenburg verlassen und die daselbst gewesene steinerne Brücke gesprünget, welches ein großer Schade ist. Diese Nacht haben Sie auch Höchst verlassen und ihre Brücke hinter sich verbrannt, also daß der Mein frey ist, Sie ziehen sich von der Seite von Groß-Gerau weg, und werden ohne Zweiffel über den Rhein gehen, um denen Oestreichern den Übergang zu verwehren, welche wie mau sage! zu Bieberich ober Maintz denselben passiren wollen.

Diese Nouvelle ist an unserti Buchhalter nach Lyon geschickt.

i