Das Blutegel-Palais.
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Grundriß genau eingezeichnet. 10s lag in dem spitzen Winkel, den die Lnckenwalder mit der Scliöneberger Straße bildet. Und wenn in dem Manuskript erzählt wird, daß die 4 Töchter des Generals im Winter auf den im weiten Garten gelegenen 1(5 Blutegelteichen sich im Schlittschuhlaufen ungesehen üben konnten (beim weiblichen Geschlecht war damals das Schlittschuhlaufen noch auffällig), so stimmt das auch mit dem Stadtplänen überein. Diese zeigen deutlich das bis an den Kanal reichende Gelände mit den symmetrisch angelegten Blutegelteichen, von denen das Haus die Bezeichnung „Blutegel-Palais“ erhielt. Das ganze Gelände, das jetzt von der Lnckenwalder und Schöneberger Straße und dem Kanal eingeschlossen wird, diente bis zu jener Zeit einer „staatlichen Blutegelzucht“; Blutentziehung durch Blutegel, Schröpfköpfe oder Aderlaß spielte damals in der Medizin noch eine große Rolle. Als im Jahre 1S4S der' Kanal für Schiffahrtszwecke erweitert und den Teichen näher gebracht wurde, auch sich wohl niemand mehr um die Blutegel kümmerte, sind letztere verschwunden.
Aus dem Bilde, wie aus den Stadtplänen geht auch hervor, daß ungefähr in der Gegend der östlichen Spitze des Hochbahndreiecks auf einer leichten Anhöhe eine Windmühle nebst Wohnhaus stand; beide gehörten dem Müller Rauchfuß und sind in den 18(10 er Jahren verschwunden.