Heft 
(1913) 21
Seite
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vielleicht findet man in jenen Schichten auch noch Land-Säugetiere der Kreide, von denen bislang kaum etwas bekannt ist. Seitens des hiesigen Geologisch-Palaeontologischen Instituts ist zum Frülijahr 1909 eine Expedition nach dem Tendaguru unter Kühlung des hiesigen Museums - Kustors l)r. Walter Janensch ausgerüstet worden, zu der auch die Städtische Jagor-Stiftung erheblich beigesteuert hat. E. Fr.

Einheitlichkeit des Menschengeschlechts. (Fr. A. F.) Sie wollen den neuesten Standpunkt in dieser für jeden Menschen wichtigen Frage wissen. Ich kann nur das aussagen, was einer der berühmtesten Forscher auf diesem Gebiete lrof. l)r. Kollmann zu Hasel im Corr.-Hlatt der I). Ges. Für Anthropo- logicgcsch. im der Februar-und März-Xr. 1905 S. 20 erklärt:So möchte ich nochmals das Bekenntnis wiederholen, daß ich die Einheit des Menschen­geschlechts annehmc und mit anderem voraussetze, daß die Urmenschen aus einer einzigen sicli allmählich transformierenden Art von Menschen (Proanthropus) herzuleiten sind nach dem heutigen Standpunkt unserer Ein­sicht in dieses verwickelste aller Probleme, und nicht von zwei oder mehreren Arten. Nach Umwandlungen, deren Zahl sich jeder Vermutung bis jetzt entzieht, enstanden zumeist Pygmäen. Der Neandertaler kam später und ist ein Seitenzweig der großen Hassen. Im übrigen verweise icli auf die Kollmannschc Abhandlung, die betitelt ist:Neue Gedanken über das alte Problem von der Abstammung des Menschen. Was Sie von dem aucli von mir in der Hrandenburgia wiederholt erwähnten Geschöpf, dem Pithecanthropus erectus, sagen, den Dubois bei Trinil auf Java im Tertiär entdeckt hat, so geht die Meinung der meisten Anthropologen dahin, daß er ein Gibbon-artiger Affe war; der Name Pithecanthropus d. i. Affen­mensch müßte also eigentlich in Anthropopithecus d. i. Menschenaffe um- gemodelt werden. Ein direkter Ahnherr des Menschen ist er nicht.

E. Fr.

E. M. Was sind Schiffahrts Wahrsschaustationen? Das sind strom- polizeiliche Vorkehrungen, um an der Kreuzung mehrerer Wasserstraßen Zusammenstöße verschiedener Fahrzeuge zu verhüten. Ich möchte sie deshalb in gewissen Beziehungen vergleichen mit den Blockstationen, wie sie auf unserer Stadt- und Ringbahn seit Jahren üblich sind. Eine neue Wahrschaustation wird auf der Unterspree bei der Alsen-Brücke demnächst vorgesehen. Die Alsen-Brücke genügt nämlich in ihrer baulichen Anlage wohl dem Verkehr auf dem Spreelauf, sie hat aber durch ihre Zwillings­brücke gleichzeitig den ganzen gewaltigen Verkehr der von der Spree nach dem Berlin-Spandauer Schiffahrtskanal (Ilumboldthafen, Nordhafen, Plötzen- seer Schleusen) und umgekehrt fahrenden Schiffe aufzunehmen. Das Zu­sammentreffen zweier AVasserläufe bringt hier verschiedene Mißstände mit sich, da es namentlich den aus dem Ilumboldthafen kommenden Fahrzeugen nicht möglich ist, die von der Spree talwärts kommenden Schiffe eher wahr- zunehmen, als sie selbst schon zum Teil diese Zwillingsbrücke passiert haben. Die Möglichkeit von Schiffszusammenstößen ist dadurch noch vermehrt, daß das obere Joch der Zwillingsbrücke nicht wie das untere schräg, sondern rechtwinklig zur Spree mündet. Es erscheint den Schiflahrttreibenden daher