19, (12, ausserordl.) Versammlung des KX. Vereinsjahres.
Snn (1 b 11 yr> Februar 1912.
Heut fand die Besichtigung des neuen Stadthauses zwischen der Stralauer-, Kloster-, Parochial- und Jüden-Straße unter der Führung seines Erbauers unseres vereinten Mitgliedes des K. Geheimen und Stadt- Baurats Dr. ing. Ludwig Iloffmann statt. Derselbe begrüßte die Erschienenen, über 200 Personen, freundlichst, erörterte den Zweck und
Schon wenige Jahre nach Fertigstellung des Berlinischen Rathauses (im Jahre 1809) erwiesen sich, dem ungeheuren Anwachsen der Reichshauptstadt gegenüber, die mit 7500 Geviertmeter zur Verfügung stehenden Geschäftsräume ganz erheblich zu klein. Es mußten zahlreiche und umfangreiche Bureaus in der Nähe des Rathauses mietweise untergebracht werden. Alle städtischen Geschäftsräume zusammen nehmen gegenwärtig 4(5000 Geviertmeter in Anspruch. So ergab sich als eine zwingende Notwendigkeit schon Anfangs der 90er Jahre der Bau eines wesentlich zur Aufnahme von Geschäftsräumen bestimmten „Stadthauses“. Es wurde dafür im Sommer 1898 der Baublock zwischen Jüdenstraße, Stralauer Straße, Klosterstraße und Parochialstraße erworben und nach Genehmigung der Vorentwürfe im Frühjahr 1901 mit dem Bau begonnen. Der Bauplan hat mancherlei Schwierigkeiten bereitet, nicht am wenigsten durch die unregelmäßige Gestalt des Bauplatzes; die Ausführung ist planmäßig auch nicht auf ein einfaches Geschäftshaus zur Aufnahme von etwa 1000 Beamten beschränkt geblieben, denen das Gebäude bereits seit 1909 dient;’ aber gerade in der künstlerischen Ausgestaltung des Baues, „in der Verkörperung von Kraft und Stärke“ als den Bauten eines großen Gemeinwesens geziemend, sieht Baurat Iloffmann die Vorzüge seines Werkes. Sehr verschieden ist es ja schon äußerlich, von dem mächtigen
•jdie Entstehung des Stadthauses und seine Unterschiede vom Rathaus. Unser treues Mitglied Herr Schriftsteller August Förster hat uns einen
übergeben
Folgenden
Hauptsache
-Rohbau an der Königstraße durch die Anwendung des grauen Muschel-
7