m
^ ■ lall
106
Znr Geschichte des Havelberger Schiffbaus.
< f
ü Artzte, leue Artzte myn,
Kan se woll Wunden helen,
Ick hebbe der Borge und Stedde so veel, Sie scholen dy werden tho Dehle 1 ).
Vn als he tho den Artzte quam,
Syn Lewen nam en Ende Wo balde de Hertoch Casemier Nach svnen Broder sende.
O Broder, lenste Broder myn,
Xu folg du myner Lehre,
V’uue holt du den 11 arggrauen 1 ) Vor enen truwen Landea-Henm.
Vud hedde ick armer also gedan,
So darf ick nu Dich trure.
Nu inoz ick itz in die Erde so jnock. Darin mot ick verfulen.
Auf S. 135 wird dazu nachstehende Erklärung gegeben: Casiinirus IV., filius ßarnimi III., ducis Pomeraniae, Ottonem, eu ijuod, pacta hereditaria seruare nollel, seu cessioneiu frateinain A. MCCC'IiV. patri Barnimo III. factam irritam esse vellet, hello infestauit, de comitem de Lindow captivum abduxit A. C. MCCCLXXI. A. autem G. MCCCLXXI1L, ut habent annales Pomeraniae, Casimirus in obsidione Königsbergensi nouae Marcliiae sagitta percussns interiit: sicut docet carinen germanicum, i|iiod majorum nostrorum inore, iiisforiam inferitus coinplectitur.
(Zn deutsch: „Kasimir IV., der Sohn des Pommenihereog» Barnims 111., bekriegte Otto, weil er die Erbverträge nicht halten woltte nnd die Abtretung an seinen Bruder, die er dem Vater gegenüber i. .1. 1356 eingegangen war, für nichtig erklärte, und führte den Grafen von Lindow i. J. 1871 in die Gefangenschaft; i. J. 1373 aber, so berichten die Poimnerschen Annalen, starb Kasimir bei der Belageinng Königsbergs in der Nen- mark, vom Pfeil durchbohrt, so wie c» da» deutsche Lied lehrt, das nach der Sitte unserer Vorfahren die Geschichte des Unterganges (Kasimirs) enthält
Uuser Lied behandelt also den Kampf Kasimirs IV. gegen Otto den Faulen und seinen Tod vor Königsberg, einen geschichtlichen Vorgang. Nacli Form und Inhalt ist es ansprechend und ergreifend, im echten Volkstone gehalten.
Zur Geschichte des Havelberger Schiffbaus.
Hi»
Im Anschluß an einen von mir im „Havelberger Tageblatt“ veröffentlichten längeren Artikel über „Schiffbau nnd Schiffswerften zn llavelberg“ hatte ich den Wunsch ausgesprochen, bisher unbekanntes einschlägiges Material möchte aus dem Leserkreis des Blattes dem Prignitz-Museum übermittelt werden. Dieser Appell fand bereitwilliges Gehör. Der Redaktion worden mehrere Gedichte in Abschrift zugestellt, die einer in den Jahren 1771 —1805 geschriebenen Reimchronik entstammen. Verfasser derselben ist der Landmann Andreas Genrich, geb. 1750 zu Warnau a. d. Havel.
') Teil.
2 ) Markgraf Otto der Faule, 13B5-1373.