preußischen Provinzen, z. B. von Posen versucht worden, al.er bei weitem nicht in dieser Vollständigkeit, sind doch auch alle Seen, Teiche, Pfuhle usw. aufgenommen, die in den Melltischblättern namenlos erscheinen, sofern nur ihre Lage durch eine Ortsangabe sichergestellt ist.
Berücksichtigt werden von diesen Gewässern ihre Grolle, Tiefe, Höhenlage und Flußzugehörigkeit. Allerdings konnten von vielen Seen Tiefenangaben nicht gemacht werden, und in den von Samter mitgeteilten Zahlen werden mit Fug und Recht solche, für welche wissenschaftliche Untersuchungen vorliegen, unterschieden von denjenigen, die nur auf Grund von Rundfragen durch Eckstein in seiner Bearbeitung der Fischereiverhältnisse der Provinz Brandenburg bekannt geworden sind. So versteht sich von selbst, daß die Zahl der Seen, «lie zur ersten Kategorie gehören, sehr viel kleiner ist, als die Zahl derjenigen Seen, deren Tiefenverhältnisse auf Erkundigungen beruhen. Ich würde an Samters Stelle letztere Angaben gänzlich fortgelassen haben; denn nicht zum wenigsten sind die durch die Fischereivereine veranlagen Zusammenstellungen daran Schuld, daß in Wirklichkeit nicht nur die märkischen Gewässer in ihren Tiefenverhältnissen bei weitem noch nicht so bekannt sind, als es rein äußerlich den Anschein hat.
Die Gesamtzahl der stehenden Gewässer Brandenburgs in dem oben erwähnten Umfänge beträgt 4571; davon fallen 2009 auf den Bez. Potsdam, 2502 auf den Bez. Frankfurt a. 0. Im Bez. Potsdam haben die Kreise Templin und Angermünde die meisten Seen (280 bis 288), im Bez. Frankfurt a. 0. Königsberg (299). Relativ zur Größe hat im Bez. Potsdam Angermünde die meisten*Seen (177 auf 1090 qkm), im Bez. Frankfurt a. 0. Soldin (128 auf 1000 <|km). Im ganzen lassen sich 8 Gewässerzonen unterscheiden: eine gewässerreichste Nordostzone, der die Kreise Prenzlau, Templin, Angermünde, Oberbarnim, Königsberg, Soldin, Arnswalde und Friedeberg angehören, eine gewässerärmste Südwestzone mit den Kreisen Westjuiegnitz, Ostpriegnitz, Westhavelland, Osthavelland, Zauch-Belzig, Jüterbog-Luckenwalde, zwischen denen die übrigen, die Mittelzone umfassenden Kreise der Provinz liegen. Werden die künstlichen Gewässer ausgeschaltet, so sind auch die Kreise Luckau, Calau, Cottbus, Spremberg und Sorau mit zur gewässerarmen Südwestzone zu zählen. Die Ursache der ungleichen Verteilung der stehenden Gewässer in der Mark beruht weder auf den Höhenunterschieden des Landes noch in einem stärkeren Erlöschen der Seen im Süden der Provinz zur Alluvialzeit, sondern in der geologischen Senkung der Diluvialzeit, nämlich in der längeren Eisbedeckung der nördlichen und östlichen Teile, den zahlreichen Endmoränen, der verschiedenen Durchlässigkeit des Untergrunds und der stärkeren Erosion der Schmelzwässer im Bereich der Endmoränen, während die Wirkung der vertikalen Aus- strudelung nur eine nebensächliche genannt werden muß.