Die «teilenden (iewiisser der Provinz Brandenburg.
116
Von sämtlichen Seen erreichen nur 5 eine Größe über 10 qkm, und nur 170 sind mindestens 1 qkm groß; im Verhältnis zu den nördlich angrenzenden Provinzen ist also die Mark Brandenburg ein an großen Seen armes Gebiet zu nennen. An Seen, die mindestens 1 qkm groß sind, sind im Verhältnis zu ihrem Areal am reichsten die Kreise Beeskow-Storkow, Templin, Teltow und Soldin; von diesen Kreisen besitzt Templin auch die meisten Seen von mindestens 50 ha Areal. Die Häufung der großen Gewässer stellt sich als eine Begleiterscheinung der Endmoränen heraus; verlaufen die^e durch ausgedehnte Niederungen, so sind die Vorbedingungen für das Auftreten großer Gewässer besonders günstig, wie dies die Kreise Teltow und Beeskow-Storkow zeigen. Im Verhältnis zum Gesamtbestande jedes Kreises an Seen halten die see- ärmsten die meisten großen Seen oder das Verhältnis der Gewässerzahl ist umgekehrt dem Anteil an großen Gewässern. So ist im Kreise Westhavelland, der absolut wie relativ der seeärmste der Mark ist (auf 1000 qkm kommen nur 29 Seen), der Anteil an Seen über 1 ([km der größte von allen Kreisen, nämlich 30 %, während er in dem seereichsten Kreise Angermünde (auf 1000 qkm kommen 177 Seen) nur 4°/o beträgt. Seereichtum ist also nicht gleichbedeutend mit Seeareal. Man erkennt dies sofort, wenn man die Gesamt-Wasserfläche Brandenburgs an stehenden Gewässern auf die einzelnen Kreise verteilt. Die natürlichen Seen der Provinz umfassen zusammen rund 800 qkm, d. i. 2% des Gesamtareals; 527 qkm kommen auf den Bez. Potsdam (2,6 %), 272 ([km (1,4 °/o) auf den Bez. Frankfurt a. M. Man sieht schon hier, was aus der Anzahl der Seen nicht ohne weiteres hervorging, daß Potsdam erheblich seereicher ist als Frankfurt a. 0. Unter den Kreisen steht, was den relativen Anteil der stehenden Wasserflächen am Gesamtareal anlangt, an der Spitze Beeskow-Storkow mit 5,2%, ihm folgen Angermünde mit 5%, Templin mit 4,9% und Soldin mit 4,1%. Dies sind die einzigen Kreise mit einer Wasserfläche, welche 4% der Kreisgröße übersteigt; 7 Kreise haben dann 4 bis mindestens 2 %, und in 20 Kreisen liegt die Größe der Wasserfläche unter 2 % des Gesamt- gebietes; ganz unten stehen Luckau und Spremberg mit je 0,2% und Cottbus mit nur 0,1%. Die absolut größte Seefläche besitzt Templin mit 7178 ha, dem Beeskow-Storkow, Angermünde und Teltow in kurzen Abständen folgen, die absolut kleinste Spremberg mit nur 53,5 ha, das also nur i; , 40 der Wasserfläche von Templin aufweisen kann.
Es möge dabei betont werden, daß sich diese Zahlen lediglich auf die natürlichen stehenden Gewässer beziehen, künstliche Gewässer also ausschließen. Tu der sehr verdienstvollen Arbeit des jetzigen Direktors des Kgl. Realgymnasiums in Berlin Prof. Dr. Schjerning „Die Wasserflächen der Provinz Brandenburg“, welche sich in der vom Branden- burgischen Fischereivereiu herausgegebenen Festschrift zum 70. Geburtstag
8 *