Die Rtehenden Gewässer der Provinz Brandenburg.
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für die Provinz Brandenburg war, und wir müssen dem Verfasser sehr dankbar sein, daß er sich dieser entsagungsvollen Arbeit unterzogen hat, denn ein Vergnügen ist es gewiß nicht, auf beinahe 300 Meßtischblättern alle stehenden Wasserflächen aufzusuchen und aufzunehmen.
Nach jener Arbeit von Schjerning, die allerdings dadurch eben erheblich an Wert verliert, daß sie sich lediglich auf jene älteren Angaben stützt, ohne sie selbst zu prüfen und mit der Gegenwart zu vergleichen, wäre nicht Beeskow-Storkow, sondern Angermiinde mit 6,7 % der wasserreichste Kreis, und nicht vier, sondern doppelt so viel Kreise wären zu mindestens 4% mit Wasser bedeckt; der wasserärmste Kreis ist dann nicht Kottbus, der mit 2,9% figuriert, sondern Jüterbog- Luckenwalde mit 0,8%. Aber, wie gesagt, sfreng vergleichbar sind beide Zusammenstellungen schon deswegen nicht, weil Samter sich auf natürliche, stehende Wasserflächen beschränkt, Schjerning aber sämtliche Wasserflächen einbegreift.
Was die Höhenlage der märkischen Seen anlangt, so liegen 2471, d. h. 58,1 % aller Gewässer, über 60 m Meereshöhe, 1782, d. h. 41,9 %, darunter; von dem Gesamtareal der Seen liegen 608,5 qkm, also 76 %, über 60 in, 192,4 qkm, also 24%, darunter. Daraus folgt, daß die größeren Seen im allgemeinen eine höhere Lage als die kleineren besitzen. Nur in den Kreisen Sorau, Jüterbog-Luckenwalde, Oststernberg, Ziillichau, Schwiebus und Spremberg - Kottbus, also im Südteil der Provinz, überwiegen die über 60 m Meereshöhe gelegenen Seen, in Schwiebus und Spremberg-Kottbus gehören sämtliche Seen zu diesen Kategorien, aus dem einfachen Grunde, weil das ganze Land sich über die Höhenzone 60 m erhebt.
Die höchst gelegene, stehende Wasserfläche der Mark scheint der nur 11,59 ha große Flachteich bei Mildenau, Kreis Sorau, zu sein, er liegt 162 in hoch. Außerdem gibt es noch eine ganze Reihe von kleineren Teichen in mehr als 150 m Meereshöhe; von eigentlichen Seen scheint der Kleine Bechensee im Kreise Oststernberg der höchstgelegenste zu sein (131 in).
Von sämtlichen stehenden Wasserflächen haben etwas über die Hälfte (51 %) keinen Abfluß. Berücksichtigt man aber nur die Seen von mindestens 10 ha Größe, so sind nur 10 % von ihnen abflußlos und bei den Seen von mindestens 50 ha Größe gar nur 1 %; die große Mehrzahl der abflußlosen Gewässer sind also Tümpel und Pfuhle. Von den mit Abfluß versehenen Seen entwässern 57,9% zur Ostsee und zwar durch die Oder, Uecker und Zarow, 42,1 % zur Nordsee durch die Elbe, während 19 Gewisser gleichzeitig zur Ost- und Nordsee abwässern. Das Ostsee- und das Nordseegebiet unterscheiden sich aber nicht allein durch die Zahl der ihnen zugehörigen Gewässer, sondern auch durch