Die stehenden ttewHwer der Provinz Brandenburg.
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Kryptodepressionen sind indes der Sakrower See bei Potsdam und der Scharmützelsee im Kreise Lebus, welche 9,1 bzw. 10,7 bis unter Meereshöhe reichen. Die bedeutendste Kryptodepression, die man bis jetzt in Norddeutschland gefunden hat, i<t der Jlemmelsdorfer See bei Lübeck (4(5 m).
Es mag nicht uninteressant sein, bei dieser Gelegenheit die Größe und Tiefe der märkischen Gewässer mit derjenigen der übrigen zur baltischen Seenzone rechnenden preußischen Provinzen zu vergleichen, soweit eben diese Verhältnisse bis jetzt bekannt sind. Pnsere Kenntnis der preußischen Seen ist eben noch sehr mangelhaft.
An Seenreichtum überhaupt steht in Preußen jedenfalls nur die Provinz Ostpreußen Brandenburg voran, wo wahrscheinlich etwa 1000 qkm mit Seen bedeckt sind, während das Seenareal Pommerns wohl etwas hinter demjenigen der .Mark zurückstehen dürfte. Genau läßt sich die Reihenfolge deswegen nicht feststellen, weil es an genau statistischen Zusammenstellungen sowohl in Ostprerßen wie in Pommern noch fehlt. Auf Pommern würde dann W estpreußen mit rund 600 qkm und sodann Posen mit rund 400 qkm folgen, so daß das Seenareal der fünf baltischen Provinzen Preußens sich im ganzen auf etwa 3500 qkm, d. i. etwa 2,2% der Gesamtfläche, belaufen dürfte.
Sicherlich relativ seenreicher als Preußen ist Mecklenburg, wenn auch die in den meisten Büchern aufgeführten Zahlen von 850 qkm Seefläche, welche 5,3% der Gesamtfläche ausmacheu würde, als apokryph zu bezeichnen und wahrscheinlich erheblich zu groß ist.
Der größte Landsee Nerddeutschlands ist sehr wahrscheinlich der Spirdingsee in Ostpreußen mit rund 120 qkm, falls man alle Nebengewässer hinzuzieht, die mit ihm in unmittelbarem Zusammenhang stehen und die vom Hauptsee zu trennen oft schwierig, wenn nicht ganz unmöglich ist. Ihm folgt die 111 qkm große Müritz in Mecklenburg, während der Mauersee in Ostpreußen nur rund 104 qkm groß ist. Damit ist die Zahl der über 100 qkm großen Seen Norddeutschlands sicherlich erschöpft. An Größe würde jetzt folgen der Lebasee in Hinter]toinmern mit 75 qkm; er ist aber ein Strandsee und daher nicht auf gleiche Stufe mit den eigentlichen Binnenseen zu stellen, von denen jetzt zuerst der Große Schweriner See mit 65 qkm zu nennen ist. Nun klafft eine bedeutende Lücke, denn die beiden nächslgrößten Seen sind der Goplosee in Posen mit 36,5 und der Madüsee in Pommein mit 36 qkm; von dem Goplosee fallen aber nur 22 qkm auf preußisches Gebiet, der übrige Teil gehört nach Rußland. Nun folgen der auf der Grenze der Provinzen Ost- und W T estpreußen gelegene Geserichsee mit 32,3 qkm und der Große Plöner See in Holstein mit 30,5 qkm, also im ganzen 9 Seen mit einem Areal von je mehr als 30 qkm. Es gibt dann noch einschließlich der pommerschen Strandseen, 8 Seen