Heft 
(1913) 21
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\V. Halbfaß,

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mit mindestens 20 qkm Fläche, nämlich der Kummerower See auf der Grenze von Mecklenburg und Vorpommern (26 qkm), der Löwentin- see in Ostpreußen (24,0 qkm), der Schaalsee an der Grenze von Lauenburg und Mecklenburg (23 qkm), die beiden hinterpommerschen Strandseen Gardersee (23 qkm) und Jamundersee (22,9 qkm), der Roschsee (22,1 qkm) und der Rheinsche See (20,9) in Masuren und endlich der Selentersee (20,2) in Holstein, Von Seen mit 2010qkm Areal zählen wir im ganzen noch 27 Seen, darunter auch vier märkische: den Scharmützelsee (13,9), den Schwielochsee (11,9), den Paar­steiner (11,0) und den Beetzsee (10,2> Im ganzen treffen von den 45 Seen, welche mindestens 10 qkm groß sind, 15 auf die Provinz Ost­preußen, 4 auf Westpreußen, 2 auf Posen, 8 auf Pommern (darunter 4 Straudseen), 4 auf Brandenburg, 7 auf Mecklenburg und 5 auf Hol­stein, falls wir den Schaalsee dabei mit einrechneu. Die Provinz Brandenburg steht also, was die Größe seiner Landseen anlangt, hinter anderen preußischen Provinzen und hinter Mecklenburg erheb­lich zurück.

Was die Maximaltiefe baltischer Seen angeht, so steht sie etwas günstiger, denn sie nennt den dritttiefsten See den ihrigen. An der Spitze marschiert der Dratzigsee in Hinterpoinmern mit 83 m, gefolgt vom Schaalsee mit 71,5 m, dann kommt der märkische Große Stechlinsee (s. o.) mit 64,5 in, dem sich unmittelbar der ostpreußische Wuchsnigsee (64 m) an die Fersen heftet. Eine größere Tiefe als 60 m besitzt dann nur noch der Große Plöner See (60,5 m), und es ist höchst unwahrscheinlich, daß von den noch nicht ausgeloteten Seen einer eine Tiefe von mehr als 60 m besitzen sollte. 10 Seen kennt man bis jetzt, die außerdem noch eine Tiefe von 50 60 m erreichen, darunter, wie bereits oben bemerkt, 3 märkische. Außerdem gehören dazu noch der Lanskersee (57), der Lyckersee (57), der Talter- see (51), der Narien (50), sämtlich in Ostpreußen gelegen, der Weit­see (55) in Westpreußen, der Pielburger See (54) in Pommern und der Popielewoer See (50,5 m) in Posen. Es ist aber recht gut möglich, daß weitere Untersuchungen noch einige Seen mit 50 60 m Maximaltiefe ergeben werden, obwohl es nicht sehr wahrscheinlich ist.

Zum Schluß noch ein kurzer Hinweis auf die größten und tiefsten Seen Deutschlands überhaupt. Der größte ist natürlich der Bodensee, von dessen Areal (540 qkm) 330 qkm zum Deutschen Reich gerechnet werden; über 50 qkm Größe erreichen nur noch der Chiemsee (85 qkm) und der Würm- oder Starnberger See (57 qkm); ihnen folgen der Ammersee (47 qkm), das Steinhuder Meer (32,9 qkm), der Walchen­see (1<,1 qkm), der Schlawaersee in Schlesien (12 qkm) und der Wagingersee (10 qkm), so daß außerhalb der baltischen Seenzone nur noch 8 Seen ein Areal von mehr als 10 qkm besitzen. Der tiefste See