Heft 
(1913) 21
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Vater in der Jugendzeit; letzteres scheint, nach den jetzt zum erstenmal verwerteten Kinderbriefen Wilhelminens \on Bayreuth zu schliellen, bis etwa 1722 recht herzlich gewesen zu sein Im zweiten Kapitel werden die Küstriner Tage Friedrichs, sein dortiger Hofstaat, seine damaligen Vorgesetzten und Freunde - darunter, auf Grund archivalisehen Materials, der spätere Oberst Christoph Ludwig v. Bardeleben, die Küstriner Gesellschaft, die Beziehungen Friedrichs zu Frau v. Wrecch usw. ge­schildert. Das nächste Kapitel ist den Kuppiner Regimentskameraden und anderen damaligen militärischen Freunden des kronprinzlichrn Regimentschefs, besonders dem bekannten Chevalier (hasot, gewidmet, liier, wie in den übrigen Kapiteln, sind häutig auch die Familienange­hörigen der betreffenden Persönlichkeiten berücksichtigt. Haben doch deren Gemahlinnen bezw. Kinder keineswegs selten eine bevorzugte Stellung innerhalb der preußischen Hofgesellschaft eingenommen, wie denn überhaupt die preußische Hofgeschichte in dieser Zeit durch eine AltKontinuität besonders gekennzeichnet wird. Das umfangreiche Schlußkapitel berichtet ausführlich über Rheinsberg und über die dortige Tafelrunde. Die einzelnen Unterabschnitte behandeln das Schloß und dessen Umgebung ums .lahr 1740, die Lebensweise des Schloßherrn und seiner Gäste, die gelehrten Militärs Senning und v. Stille, die Jugend­freunde Keyserlingk-Cäsarion unddoctissimns Jordanus, den Rheins­berger Bayardorden, dessen Charakter und dessen Großmeister Fouipie, den Hofkaplan Des Champs und den Hofmaler Antoine Pesne, den Schloßintendanten v. Knobelsdorff, den stattlichen Rheinsberger Damen­kreis, die fürstlichen und ausländischen Besucher Rheinsbergs in der Kronprinzenzeit, die Beziehungen Friedrichs zu den Freimaurern und, im Zusammenhänge damit, seinen literarisch feingebildeten Freund, den nachmaligen Freiherrn v. Bielfeld. Ausführliche (Quellennachweise zur Erläuterung des Textes finden sich am Schlüsse des Buches in einem besonderen Anhang.

b) Sitzung vom 13. März 1912.

1. Herr Professor Krabbo wies kurz anf ein für die ältere branden- burgische Geschichte wichtiges Ergebnis der Arbeit von Johannes Mey, Zur Kritik Arnolds von Lübeck (Leipziger philosophische Disser­tation 1912) hin. Danach berichtet Arnold, daß die Dänen bei ihrem Feldzug von 1198 gegen Markgraf Otto II. von Brandenburg die Warnow und nicht, wie man bisher fälschlich las, die Oder hinauffuhren. Damit wird dieser ganze Krieg, der durch brandenburgische Eroberungen im Slawenlande hervorgerufen war, in eine von der bisherigen Annahme völlig verschiedene Gegend verlegt. Früher suchte man den Kriegsschau­platz naturgemäß nahe der Oder, bald in Pommern, bald in Barnim. Der Haupt Verfechter der letzteren Annahme, S. Passow, baute vornehm­lich auf der bisher falsch überlieferten Angabe Arnolds seine Theorie