Kl«iue Mitteilnngen.
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2. Allegorisches Erinnerungsblatt an die Doppelhochzeit am preußischen Königshofe im Jahre 1791. — Am 29. September heiratete die älteste Tochter des Königs, die Prinzessin Friederike, Charlotte Ulrike Catharina (geh. 1767, gest. 1820) den Herzog Friedrich von York und Albany, während die jüngere Schwester Friederike Louise Wilhelmine (geb. 1774, gest. 1837) zwei Tage darauf dem Erbprinzen Wilhelm Friedrich von Nassau-Oranien, späteren König Wilhelm I. der Niederlande verbunden wurde. — Dieses Erinnernngsblatt ist ebenfalls im „Der Bär“, Jahrgang XII, Berlin 1886, Seite 596, abgedruckt.
Auf beiden Zeichnungen stehen die Pferde der Quadriga nach den „Linden“, also wie heute.
Auch auf einem französischen Kupferstich, der den Einzug Napoleons in Berlin 1806 darstellt, stehen die Pferde ebenfalls mit den Köpfen nach den „Linden“.
Ferner wird auch berichtet, daß in der Nacht vom 14. bis 15. August ein heftiges Unwetter die an dem Speer der Viktoria befestigten Trophäen, als römischer Helm, Panzer, Schild und Schwert, herabgestürzt und auf dem Straßenpflaster zerschmettert hätte und daß man diesen Vorgang als ein böses Omen bezeichnete. Diese sich im Volksmunde bis auf den heutigen Tag erhaltene Überlieferung ist ebenfalls als Sage zu bezeichnen. Ob diese angeführten Trophäen überhaupt einmal vorhanden gewesen sind, ist höchst zweifelhaft. Die Abbildung des Brandenburger Tores aus dem Jahre 1797 läßt deutlich ei'kennen, daß keine Trophäen an dem Speer angebracht waren.
XXIX. Zum Schluß hielt Herr Privatdozent Dr. Eduard Hahn einen kürzeren Vortrag über den alten Berliner Colerus als Landwirt und Hausvater unter Vorlegung der verschiedenen Druckschriften des seinerzeit hochgeschätzten Volkswirts.
XXX. Nach der Sitzung freie Vereinigung im Admiralssaal des Marinehauses.
Kleine Mitteilungen.
Totenhymnen von deutschen Friedhöfen.
Von R. Jfliic her-Neukölln.
Schon einmal bot ich den Mitgliedern der Brandenburgs eine Auswahl aus den Hunderten von meinen Wanderungen durch Deutschlands schöne Gauen mitgebrachten Grabschriften, und da ich diesen Sommer besonders reiche Ernte dieser Art auf deutschen Totenhöfen einheimsen durfte, bitte ich um freundliches Gehör für die folgenden Mitteilungen, besonders aus