Kleine Mitteilungen.
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Kinem -»jährigen kleinen Mädchen rufen ihre trauernden Ekern nach: .Den einzigen Kammer, den sie uns bereitete, war ihr iriiher Tod“.
Dem 1820 verstorbenen Oberjägeruieister Friedr. v. Voß setzte man folgende Worte auf den Steintutnulus:
Im Herzen wahr und wahr im Leben, stets seinem Gotte treu von ganzer Seele und seinem König treu, auch ohne Wandel zu wandelbarster Zeit — ein Gatte und ein Vater, an Liebe reich und reich an Opferung, ein Freund bewährt in der N'ot.
An einer Schmalseite liest man:
* Wie mit Adel der Abkunft der Seelenadel sich eint,
hat der Entschlafene herrlich bewiesen in Wort und Tat.
Interessant ist auch diese Inschrift:
Gleich der Lilie im Abendrot sinken blasse Leichname hin zur Kuhc. Freunde weinen um die schöne Hülle, und die Liebe schließt das Grabmal. Doch geliebt, beweint von hinnen geh’n, ist des Menschen schönes, letztes Los. Haid verwittert in dem Sturm der Zeiten jedes Denkmal, das die Kunst erhob.
Nahe dabei lesen wir den Vers, der so stolze Zuversicht ausdrückt: Unsere Ilülle wird zertrümmert,
Und die freie Seele schimmert Zu der hohen Geister Chor Immer herrlicher empor.
Eiu 1862 verstorbener Weinhändler spricht von seinem Grabstein selbst zu uns:
In stetem Fleiß sich Gott ergeben Und ewig Glück in Hoffnung sehn,
Das ist der Weg zum bessern Leben,
Don ließest Du, o Gott, mich gehn.
Drum leg ich meinen Wanderstab An dieses Grabes Hügel ab.
Auf dem akazienbeschatteten Totenhof bei der Gartenkirche in Hannover schlummert der ganze hohe Welfenadel, dessen wir nach den teilweise riesengroßen Denkmälern 18 Familien zählten. Auf dem Grabmal der Brüder August und Georg von Beaulieu lesen wir:
Wer die hoffnungsvollen Männer kannte, beweint ihren zu frühen Verlust für diese Welt. Gott wird eucli guten Menschen dort ewig lohnen, dem riesigen Grabsteinbau des Denkmals für Claus v. der Decken, Kgl. groß britannischer und hannoverscher Staatsministei, | 1826 (und dessen Frau) steht geschrieben:
Im Leben unaussprechlich geliebt, im Scheiden tief betrauert, nie vergessen, stets vermißt, schlummern sie hier. Wir weinen um die Toten, aber wir denken der Seligen, und die Klage wird Anbetung.