Bflcherschau.
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Bücherschau.
Blicke in das Volksleben der Uckermark. Ein Beitrag zur Fliege der lilndlichen Eigenart und des Heiniatgeftihles von E. W. Land mit Original- zcichnungen von E. Drenkow. Druck und Verlag von A. Mi eck Verlagsbuchhandlung G. m. b. 11., Prenzlau.
Das Buch trügt zusammen, was sich in diesem Strich der Provinz an Gebrauchen und Sagen erhalten hat. Das Volk kommt heutigen Tages viel mehr durcheinander als in früheren Zeiten, weshalb die alten Feste verschwinden und neue dafür auftauchen. Die alten Kirmissen und Fast- nitchte sind vergessen, weil Gesangvereine, Turnvereine usw. nun ihre Feste feiern wollen. Schule und Militärdienst sorgen dafür, daß auch der Dialekt mehr und mehr zurücktritt. Um so dankenswerter ist es, wenn die kleinen und die kleinsten Züge einer Landschaft sorgfältig festgelegt werden. Dies ist hier mit großem Eifer geschehen. Besonders interessant ist das Kapitel: Wovon sie erzüblen, weil hier ein paar derbhumoristische Geschichten im Dialekt vorgetragen werden. Zache.
Auf dem Wege zum Kurhut. Ein Erinnerungsbuch an den Zug des Burggrafen Friedrich von Nürnberg von Franken bis in die Mark Brandenburg vom 30. Mai bis zum 22. Juni 1412 von Robert Mielke. Mit 70 Textabbildungen und einer Karte. Dietrich Reimer (Ernst Vohsen) in Berlin. Die Überschüsse aus dem Verkauf dieser Schrift sind für die Erhaltung der althohenzollernschen Plassenburg bestimmt.
Von der Kadolzburg bis Brandenburg a. II. sind rund 350 km und sie wurden von der Reisegesellschaft in 3 Wochen zurückgelegt. Wir kennen allerdings von der Route nur zwei Punkte, nämlich Hof und Leipzig, weil hier der Burggraf Urkunden ausstellte. Die Zwischenstationen sind nicht beglaubigt und der Verfasser muß sie daher selbst festlegen; wir folgen seinen Erwägungen bereitwillig und schließen uns auch seinen Entscheidungen an. Dabei macht er uns mit allem bekannt, was der Weg bietet, mit der Landschaft, der Geschichte und der Sage, und zahlreiche Photographien ergänzen den inhaltreichen Text. Auf diese Weise erhalten wir gleichsam ein historisches Profil durch Süd- und Mittel-Deutschland. Zache.
Preussens Geschichte von Rudolf Herzog. Verlag: Quelle u. Meyer, Leipzig.
Wenn die Dichter unter die Geschichtsschreiber gehen, so geschieht es aus einem besonderen Trieb heraus. Sie wollen nicht belehren und aufklären im engeren Sinne, sondern sie wollen singen und sagen. Dies dokumentiert sich in dem vorliegenden Buche schon äußerlich durch den Wechsel von Poesie und Prosa. Preußens Geschichte nennt der Dichter sein Buch, um damit zu sagen, daß er in dem Staate eine Person sehe, einen Helden, dessen Taten und Leiden er schildern will. Dies ist ihm nun durchaus