Heft 
(1913) 21
Seite
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4. (8. anßerordentliche) Yerwunmlnng dea XXI. Vereinajahrea.

Wir wanderten das Nonnentließ aufwärts bis zur Einmündung der Schwärze, von wo aus wir einen Blick auf Spechthausen warfen mit der hochgelegenen Villa des Kommerzienrats Kbert, in dessen Papier­fabrik das Preußische Papiergeld hergestellt wird. Von hier kehrten wir durch den herrlichen Buchenwald zurück und erstiegen hinter dem Gesundbrunnen die Höhen. Der Boden ist sehr quellreich, und das Wasser setzt einen braunen Schlamm ab, der andeutet, daß es eisen­haltig ist. Diese Tatsache wurde schon im Jahre 1572 von Thurneysser testgestellt, aber erst seit 1750 wurde Eberswalde als Bad entdeckt. Zu einiger Bedeutung kam es jedoch erst, als es Friedrich Wilhelm Hl. im Jahre 1821 besuchte. Die (Quelle liefert gegenwärtig jährlich .100 000 Flaschen Tafelwasser. Augenblicklich gehört der Gesund­brunnen der Familie Hefter. Von dem Platz mit der Luthereiche und dem Luthersteine hat man einen umfassenden Blick in das Ebers- walder Tal.

Nach dem Frühstück im Ratskeller wurden die Wagen bestiegen, die uns nach Kiepe zur Besichtigung der Schleusen bringen sollten. Die Chaussee führt fast bis an Ort und Stelle durch schönen Wald, z. T. auch Laubwald. Vom Kberswalder Schwesterverein hatten sirh uns angeschlossen Herr Amtsgerichtsrat Hirschfeld und Herr Baurat Zillich. An Ort und Stelle empfing uns Herr Regierungsbauinei-ter Aeffke. Nachdem er uns an zwei Zeichnungen die Einzelheiten einer Schleuse nebst den beiden Sparbecken in ihrer Ausführung und in ihrer Wirkung auseinandergesetzt hatte, führte er uns die Schleusentreppe in die Höhe und gab uns unterwegs die nötigen Details über die Länge der Schleusen, die Menge des verbrauchten Materials, die Art und Weise der Beförderung der Schiffe und dergl. Es ist hier nicht nötig, auf diese Dinge einzugehen, weil sich die nötigen Angaben im 2. Hefte dieses Jahrgangs S. 17 finden.

Nachdem wir unserem liebenswürdigen Führer unseren Dank ab­gestattet hatten, wurden die Wagen wieder bestiegen und die Rückfahrt angetreten. In Eberswalde war dann noch Zeit zur Einnahme des Abendbrotes und für eine kurze Plauderstunde mit den Eberswalder Teilnehmern. Um 7,18 Uhr wurde die Rückfahrt nach Berlin an­getreten.