Heft 
(1913) 21
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5. (2. ordentliche) Versammlung de* XXI. Vereinsjahres.

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5. (2. ordentliche) Versammlung des XXI. Vereinsjabres.

Mittwoch, den 22. Mai 1912, abends 7 1 ', Uhr im Vortragssaal des Märkischen Museums.

Vorsitzender: Geheimer Justizrat Uhles.

I. An Stelle des durch Krankheit verhinderten Botanikers Herrn Cuno Becker, welcher über den märkischen Wald nnd seine Flora sprechen wollte, hält Herr Professor Dr. Otto Pniower unter Vorlage von Bildwerken einen Vortrag: Ansichten Berlins aus der letzten Hälfte des 17. Jahrhunderts.

II. Der stellvertretende Vorsitzende zeigte der Versammlung einen Baustein, der aus den Ruinen des alten kurbrandenburgischen Forts Groß-Friedrichsburg stammt und ein Geschenk u. M. Herrn Admiralstabs­sekretärs Chr. Voigt bedeutet. Letzterer gab dazu nachstehende Er­läuterungen:

In einem früheren Vortrage*) über die kurbrandenburgische Marine berichtete ich von der Gründung des Forts Groß-Friedrichsburg, die am 1. Januar 1683 auf der Guineaküste durch den Major nnd Kammerjunker Otto Friedrich v. d. Groben erfolgte.

Von diesem vielumstrittenen Fort, dessen Ruinen heute von üppiger Tropenvegetation überwuchert sind, ist es mir gelungen, ein Andenken oder Erinnerungsstück in Gestalt eines Mauersteins zu erlangen. Es ist dies ein gelblicher Backstein, ursprünglich aus deutschen Landen stammend, denn die zum Bau des Forts verwendeten Materialien, wie Holz, Eisen, Ziegelsteine usw., wurden zu Schiff nach der Baustelle verbracht.

Als das auf der westafrikanischen Küste stationierte Kanonenboot Eber im vorigen Frühjahr Groß-Friedrichsburg mit dem Auftrag anlief, sich die noch dort befindlichen alten Geschütze anzusehen, hielt ich die Gelegenheit für günstig, etwas greifbares von dem alten Fort in die Haud zu bekommen, und wandte mich zu diesem Zweck an den Verwaltungsbeamten des Schiffes, Herrn Marinezahlmeister Habicht, meinen Kriegskameraden aus dem China-Feldzuge, mit der Bitte, mir etwaige photographische Aufnahmen beim Besuch des Forts, sowie zwei Steine aus dem Mauerwerk des letzteren zukommen zu lassen. Der genannte Herr war liebenswürdig genug, meiner Bitte zu entsprechen.

*) Monatsblatt der Brandenburgs, Juni/Juli-Heft 1911.