5. ( 2 . ordentliche) Versammlung de« XXI. Vereinsjahres.
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durch die Brandung, jetzt noch schwieriger als bei der Ankunft, verlief ohne Unfall, und glücklich gelangten wir mit unsern Schätzen an Bord. Uni * *10 Uhr gingen wir Anker auf, brachten den Commissioner und sein Boot nach Axim zurück und ankerten abends schon vor Sekondi.“
Späterhin erhielt ich von dem freundlichen Briefschreiber einige Photos, die der 1. Offizier des Schiffes, Kapitänleutnant Schulze, auf- genoinmen und ihm bereitwillig zur Verfügung gestellt hatte. Ein weiteres Bild nach einer Aufnahme des Schiffszahlmeisters gibt einen Schwarzen wieder, der die beiden Steine auf dem Kopfe trägt.
Mit wenigen Worten möchte ich noch des Erbauers des genannten Forts gedenken. Im Jahre 1684 ging der Ingenieur - Kapitän Karl Konstantin v. Schnitter mit dem nötigen Personal an Bord des „Goldener Löwe“ und begleitet von dem Schiff „VVasserhund“ zum Fortbau hinaus. Unter Beihilfe der Eingeborenen ward das Fort nach Schnitters Rissen errichtet; allerdings zog sich die Fertigstellung infolge des stetigen Ausbaues bis zum Jahre 1708 hinaus. Mit der Abtretung der Besitzungen an der Goldküste an Holland (1717) geriet das alte Fort allmählich in eine unverdiente Vergessenheit. Ein Menschenalter später finden wir eiue Skizze des Forfs in Barbots Reisebeschreibung*) schon mit der Bezeichnung als das dänische Fort Friedrichsburg. Jahrzehnte vergingen, bis endlich Mitte der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts die Originalpläne des Forts Groß-Friedrichsburg und der Dorotheenschanze, von Schnitter eigenhändig gezeichnet, im Kartenarchiv des Großen Generalstabes zu Berlin aufgefuuden wurden.
Schnitter steht uns Berlinern insofern nahe, als sich seine Grabstätte in unserer Kathedralkirche von St. Nikolai befindet. Inmitten der Cliorseite erscheint es in prächtiger Ausschmückung mit Brustbild, Wappen und kriegerischen Emblemen — ein Wahrzeichen kurbranden- burgischen Ruhmes. Neben ihm ist seine Gattin, eine Tochter des berühmten Geschichtsschreibers Freiherrn v. Pufendorf, beigesetzt.
Im Anschluß an die vorstehenden Ausführungen gab der Vortragende eine Reihe interessanter, fast durchweg neuer Lichtbilder, so die 5 Photos des Kapitänleutnants Schulze von den Ruinen des Forts, zwei Siegel der Brandenburgisch- bezw. Preußisch-Afrikanischen Kompagnie, Abbildungen der zwei silbernen Kolonialmünzen des Großen Kurfürsten, Guinea-Dukaten, auch mehrere vom Vortragenden wieder aufgefundene alte Abbildungen von Groß-Friedrichsburg aus der „Allgem. Historie der Reisen zu Wasser und zu Lande“, und aus W. Bosmans nauwkeurige Reysebeschrijving usw.
ln der nachfolgenden Besprechung äußerte Herr Prof. Buchholtz seine Bedenken, daß der Stein aus der Heimat stamme; ob es nicht möglich
*' Allgemeine Historie der Reisen zu Wasser uud zu Lande. 1750.