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wäre, dass er an Ort und Stelle gebrannt sei, da mit so großen Schiffsladungen von Steinen wohl kaum zu rechnen gewesen sei. Der Vortragende konnte diese Bedenken durch den Hinweis entkräften, daß das Fort zum größten Teil aus Bruchsteinen errichtet war und daß die Backsteine nur für eigentliches Mauerwerk 'Fütteruog, Wohngebäude) verwendet wurden. Ungewiß aber bleibt die eigentliche Heimat des Steins, da Steinladungen aus verschiedenen Platzen wie Hamburg, Königsberg und Emden ausgingen. Auch die Mitnahme aus Zwischenhafen mnß als ausgeschlossen gelten, da solche in damaliger Zeit grundsätzlich nur dann angelanfen wurden, wenn ein bestimmter Zweck vorlag.
Hinsichtlich der Untersuchung des Steines vgl. Heft 8 u. 9, November und Dezember 1912, Seite 125.
III. Nach der Sitzung Vereinigung in dem Marinehaus.
Kleine Mitteilungen.
Scherz und Spott im Havelland. Mitgeteih von unserm Mitglied Herrn Redakteur Wilhelm Kotzde in Rathenow. (Vgl. auch Kreisblatt fUr das Westhavelland vom 28. April UM 2.)
Wer den Havelländer kennt, weiß, daß es ihm an Witz und Laune nicht fehlt. Dabei verfährt er nicht immer sanft, und er läßt den lieben Mitmenschen gern herbalten. Es ist aber nicht so bös gemeint und stört Friede und Freundschaft nicht, es sei denn, daß einer gar zu empfindlich ist. ln meiner Sammelmappe, die ich im Aufträge des Havelländischen Heimatvereins angelegt habe, findet sich manches Beispiel dafür. So haben anscheinend die Sandauer und Havelberger manches wider einander. In Havelberg spricht man gern von den Sandaue r Klutermpttern. Die Sandauer rächen sich, indem sie von den Havelbergern als Plötzen fr . ete rn sprechen. Das sind sogenannte Ükelnamen. Über einen solchen verfügen auch die Schollener. Hoffentlich nehmen sie es mir nicht Übel, wenn ich hier die Öffentlichkeit an ihn erinnere; man nennt sie die Jäel been igen. Damit hat es folgende Bewandtnis. In alter Zeit hatten die Schollener einen Tribut an Eiern abzuliefern, der einen ganzen Wagen füllte Nun nahmen sie einst einen zu kleinen Wagen, der die Eier nicht alle fassen konnte; um Raum zu gewinnen, traten sie dieses zerbrechliche Htihnerfabrikat mit den Füßen zusammen. Wie die danach aussahen, braucht man wohl nicht zu schildern. Auch in Radewege ist man zum Spott aufgelegt. Davon zeugen folgende Fragen: Welches ist der Unterschied zwischen Radewege und Lünow? Antwort:
Raewä het keen Paster,
nn in Lünow is mehr Dreck wie Piaster.
Die zweite Frage: Butzow, Dreier un Biersuppe, wie reimt sich det tuesamm? Antwort: