182 8. (6. außerordentliche) Versammlung de» XXI. Vereiiujahre».
Prinzen selbst verfallt ist und ein Gemisch aus Resignation und Obstruktion bildet. Das zweite Monument ist ein mächtiger Obelisk mit Tafeln aus Marmor, auf denen die Namen nebst einem kurzen Nachruf von 28 Helden aus den Kriegen des Königs stehen. Der wichtigste Uestaudteil des Denkmals ist aber ein Relief-Bildnis des Prinzen August Wilhelm, des 2. Sohnes des Königs Friedrich Wilhelm I., der, beim König in Ungnade gefallen, schon 1758 in Oranienburg gestorben war. Das Herz dieses Prinzen findet sich in einer Marmorurne, die vom Prinzen Heinrich unweit des Schlosses aufgestellt wurde. Ein drittes interessantes Monument, das ein sehr scharfes Dicht anf die sentimentale Stimmung des Prinzen Heinrich wirft, ist die Malesherbes-Süule. Sie besteht aus einem senkrechten Säulenstumpf, neben dein das abgebrochene Stück am Boden liegt. Auf einem der Blöcke, die daneben noch angehäuft sind, findet sich die Inschrift in französischer Sprache. Sie feiert den französischen Minister, der für seine Anhänglichkeit an den König Ludwig XVI. guillotiniert wurde. Der Prinz errichtete die Säule im Jahre 1794, und auf ihrer einen Seite befindet sich ein flammendes Herz und aut der andern ein großes Richtschwert. In dieselbe Kategorie der Erinnerungsdenkmale gehört ein umfangreiches würfelförmiges Bauwerk aus Feldsteinen für die Verstorbenen, d. h. Diener, Freunde und Verwandte. Der Prinz hatte dieses Gebäude ursprünglich zu seiner Grabkammer auserwählt und baute sich die schon beschriebene erst später, als er nicht mehr einen so weiten Spaziergang unternehmen konnte. Es finden sich noch andere Sehenswürdigkeiten im Parke, z. B. die Grotte der Egeria und das Standbild der Flora, sowie der Salon, ein offener Kuppelbau mit einem fliegenden Engel von Pesne an der Decke. Wenn die aufgeführten Denkmale Zeugnis ablegen von Stimmungen, die wir heute nicht mehr teilen, so ist doch auch eine Schöpfung des Prinzen vorhanden, die erst in unserer Zeit wieder Verwendung gefunden hat, und zwar ist dies das Naturtheater mit seinen Kulissen aus lebenden Hecken. Hier spielen alljährlich während ihrer Schießübung die Gardeschützen und in jüngster Zeit auch der akademische Verein Hütte ihre Freilichtspiele. Bei dieser Wanderung durch den Park hatte Herr Bürgermeister Busch mit Unterstützung des Herrn Rektors Waase die Erklärungen abgegeben.
Endlich ist noch ein Merkzeichen aus jener Zeit und zwar aus der Kronprinzeuzeit zu erwähnen, nämlich der Leuchtturm. Er steht schon außerhalb des Parkes.in der südlichen Verlängerung des Schlosses. Ein Feuer auf ihm war für die Offiziere der Ruppiner Garnison das Zeichen, daß sie nach Rheinsberg eingeladen waren.
So ergibt sich also aus dem Rundgang, daß die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Rheinsbergs vom Prinzen Heinrich geschaffen wurden. Zu ihnen gehört auch noch das Theater, das sich in dem westlichen Flügel