Heft 
(1914) 22
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10. (3. ordeutl. V«rs*muilung de* XXI. Ven.dn.»j*kl**-

X. Im Zusammenhänge hiermit lege ich vor: Verzeichnis der Abgüsse und wichtigeren Photographien mit Germanen-Dar- stellungen im Röm.-Germ. Zentral-Museum von K. Schumacher. Die dritte, wiederum vermehrte Auflage, mit 70 Abbildungen im Text, für uns, da vor den Slaven die Germanen bis in unvordenkliche Zeiten zurück ansässig waren, vou großer Bedeutung. Mainz 1912.

XI. Im Verein für Geschichte der Mark Brandenburg sprach am 12. Juni 1912 Herr Archivar Dr. von Caemmerer über ein noch unveröffentlichtes Testament Kurfürst Joachims II. aus dem Jahre 1502, das ein besonderes Interesse dadurch bietet, daß es z. T. alspolitisches Testament angesprochen werden kann. Nach einer vom Kurfürsten eigenhändig entworfenen Disposition ist es z. T. vom Kurfürsten selbst, z. T. von Lampert Distelmeier konzipiert. Den Eingang bildet das Glaubensbekenntnis, das Joachim II. am 19. April 1563 in seiner Dom­kirche, auf die das Testament mehrfach Bezug nimmt, verlesen hat; der längste und für den politischen Historiker interessanteste Abschnitt ist eineErmahnung zum Frieden und Befehlung der Landschaft: Leit­sätze der inneren und äusseren Politik, in denen der für den territorialen Kleinstaat charakteristische Geist friedlicher und eingezogener Beschau­lichkeit eine geradezu klassische Ausprägung gefunden hat. Als das eigentliche Ziel erscheint die unbedingte Friedensbewahrung, um derent­willen der Kurfürst seinem Nachfolger selbst gelegentliche Übergriffe der Nachbarn zu dulden anrät. Eben deshalb warnt er auch vor allen Bündnissen, durch die man nur zu leicht in Kriege und Unkosten ver­strickt werde. Im Inneren befürwortet er ein unbedingtes Zusammen­gehen mit der Landschaft (zumal dem Adel), ohne deren Einwilligung der Nachfolger auch keinen Krieg beginnen soll. Unter den Katen, die er dem Nachfolger empfiehlt, hebt er namentlich Distelmeier, Eustachius von Schlieben, Levin von der Schulenburg, Matthias von Saldern und Thomas Matthias hervor.

Auf die eigentlich dispositiven Teile der Urkunde ging der Vor­tragende nicht näher ein, erwähnte aber noch, daß dies Testament die erste letztwillige Verfügung eines brandenburgischeu Kurfürsten ist, die in den Formen des römischen Testaments abgefasst ist.

XII. Herr II. Mielke überweist der Brandenburgia aus der Zeit­schrift für Instrumentenbau einen Separatabdruck (Leipzig 1912) vou Dr. Curt Sachs - Berlin: Der Berliner Instrumentenbau auf den Ausstellungen der Kgl. Preuss. Akademie der Künste 1794 bis 1844. Es handelt sich um Klaviere, Harfen, Saiteninstrumente, nicht aber um Blaseinstrumente usw.

XIII. Das Kuratorium des Postmuseums überreicht der Branden­burgia sehr dankenswert einen belehrenden Aufsatz vom Ober-Post-