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10. (3. ordentl. Versammlung de* XXI. Vereinsjahre*.
Za der erstgenannten Gruppe, die Herr Postrat Steinhardt init- teilte, sei, wie Monatsblatt XI 1902/0 3 S. 278 angeführt bemerkt, daß Herr Reichhelm eine lehrreiche Ansichtskarte mit 6 Ansichten dieser Kiesensteine angefertigt hatte, die in der Versammlung am 24. September 1902 vorgelegt wurde und die mehrfache Verbreitung auch in Kreisen der Geologen gefunden hat.
An Herrn Reichhelm richten wir die Bitte, ebenfalls von den neu von ihm beschrieben Riesenblöcken eine ähnliche verkäufliche Ansichtskarte herzustellen.
Gleichzeitig richtet die Brandenburgia an die betreffenden Land- ratsämter die Bitte, für den Schutz dieser unersetzlichen Naturdenkmäler mit allen Machtmitteln, eventuell auch mit Überredung und Bitte um Schonung und Erhaltung eintreten zu wollen.
Dieselbe Bitte richten wir aber ganz besonders an den Ausschuß für die Erhaltung der Naturdenkmäler der Provinz Brandenburg, dessen Vorsitzenden Herr Gymnasial-Direktor Wetekamp, unser hochgeschätztes Mitglied, ist.
Solche Barbarei wie die Zerstörung des Kuhlowitzer Steins sollte nicht wieder Vorkommen und wäre wohl zu vermeiden, wenn der Naturdenkmalsaufsichtsschutz Pfleger bestellte, die die Riesensteine ihres Bezirks in beständige, sorgfältige Obhut nähmen.
(Allgemeine Zustimmung).
Die Brandenburgia behält sich vor, tunlichst alle von Herrn Reichhelm in so dankenswerter Weise topographisch festgelegten Riesenblöcke im Monatsblatt abzubilden.
Es folge nunmehr Herrn Reichhelms Bericht über die Lage und Beschaffenheit der neu entdeckten Riesenblöcke. (Siehe Tabelle Seite 37.)
Anmerkungen: Nr. 2 ist auf dem Meßtischblatt verzeichnet. Nr. 3 liegt in zwei Hälften zersprengt. 5 liegt zum Teil im Brombeergebüsch versteckt, daher der Name. 6. Alte Erzählung: „Als sich zwei Jäger in der Nähe des Steines auf Anstand befanden, wurden sie plötzlich von zehn Hasen umlaufen, die trotz allen Schießens immerfort um sie im Kreise herumliefen. Als die Jäger endlich ohne jede Wirkung ihr ganzes Pulver verschossen hatten, verschwanden die Hasen spurlos hinter dem Stein. Es waren also Kobolde.“ 10. Hier rastete Luther während einer Reise. Auch ein Brunnen in der Nähe des Ortes ist nach ihm benannt. Zu Nr. 8 und 9. Ähnliche Steine sollen früher den ganzen Hügel in Form eines Kreises umstanden haben.
XXVII. Demnächst hielt Herr Dozent und Schriftsteller Paul Alfred Merbach den angekündigten Vortrag: „Ernst Raupach, ein deutscher Dramatiker und Bühnenherrscher,“ der mit vielem Dank und lebhaftem Beifall aufgenommen wurde.