Heft 
(1914) 22
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13. 4 ordentliche) Versammlung de» XXI. Vereinsjahres.

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Nach dem Befunde der Fußmarken werden die Enten alsdann unter die Eigentümer verteilt. Das ist uralter Brauch, gewiß schon in der Wenden­zeit und vor dieser bei «len dortigen Germanen üblich gewesen.

D. Kulturgeschichtliches.

IV. Vorlage: Eine Hochschule für Großgermanische Kultur. Berlin 1912. Der ungenannte Verf. (in dem wir Robert Mielke ver­muten) regt eine solche, auf alle germanischen Stämme abzielende Vereinigung un. Darin sollen behandelt werden: die heimatliche Land­schaft der Germanen, ihr Volkstum, ihre Geschichte und Kultur sowie die Volks Wirtschaft. S. 11.ln der Organisation des Bildungswesens fände die großgermanische Hochschule, die naturgemäß von einem Kuratorium aus allen Ländern germanischer Zungen verwaltet werden müßte, ihre Stellung dadurch, daß von jedem der beteiligten Völker eine Anzahl von Studierenden mindestens ein volles Jahr zu ihrem weiteren Studium gesandt werden, die nach Vollendung ihrer wissenschaftlichen, künstle­rischen, kaufmännischen oder gewerblichen Bildung hier die Vorbereitung zu einem Träger großgermanischer Kultur finden würden. Eine solche Vereinigungsstelle besitzen weder die Völker romanischer noch slavischer Zunge, Aber sie haben sie auch hei weitem nicht so nötig als die germanischen Stämme, die sich seit Alters bis auf den heutigen Tag eher feindlich als freundnachbarlich gegenüberstehen. Es wäre besonders Bayerns und seines Königshauses, des Schöpfers der Walhalla, würdig, eine solche großgermanischo Arbeit in die Hand zu nehmen, bei der die uns am Herzen liegende Heimatkunde eine besonders wichtige Rolle zu übernehmen hätte.

V. 2 Marino-Vorlagen von u. M. Herrn Admiralstabssekretär Christoph Voigt.

a) die russischen Galeeren König Friedrich Wilhelm 1. (Marine-Uundschau, Sept. 1912 S. 12781285.) Die Zarin Anna Iwanowna schenkte dem König i. J. 1733 zwei Prachtgaleeren, nach ihrer Bemalung die rote und die grüne Galeere genannt. Abbildungen sind leider nicht bekannt. Sie wurden von Ruderbrücken aus mit langen Riemen bewegt und waren mit Geschützen versehen. Nach mancherlei Hindernissen bezüglich der Bemannung gelangten die Galeeren am 17. September 1734 nach Stettin. 1735 besichtigte der König die Galeeren in Stettin, die man ihrer Größe halber leider nicht bis Berlin schaffen konnte. Wegen der Unterhaltungskosten scheint das zarische Geschenk allmählich dem sparsamen Herrscher etwas unbequem geworden zu sein. Was aus ihnen schließlich geworden, ist ans den mit dem 4. April 1736 endenden Akten nicht ersichtlich.

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