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l.'l. 4. ordentliche) VeisammluDg de* XXI. Vereinnjahres. 55
Geographischen Institut in Liegnitz. Die Karten stammen aus einer Regimentsgeschichte die Herr Generalmajor z. D. von Schwerin in Liegnitz 1912 herausgegeben und sind für Vereine pp. zu einem sehr mäßigen Preis, je 1000 Stück zusammen für 120 M erhältlich.
XV. Unser Mitglied Herr Paul Offermann in Peking übersendet drei interessante Postkarten von da her, ebenso von unserm Mitgliede Professor Dr. Friedrich Solger freundliche Grüße.
XVI. U. M. Herr Stadtv. Wilhelm Gericke stiftet in unsere von Herrn Rechnungsrat Kerkow gepflegte Bildersammlung 25 Ansichtspostkarten von der 75jährigen Jubelfeier der Firma August Borsig. Verbindlichsten Dank!
XVII. Mit Bezug auf den heutigen Mielkeschen Vortrag (Nr. XIX) machte der Vorsitzende auf das Heft 2 der Darstellungen über friih- uml vorgeschichtliche Kultur-, Kunst- und Völkerentwickelung herausg. von Gustaf Kossinna aufmerksam „Spinn- und Webewerkzeuge-Entwickelung und Anwendung in vorgeschichtlicher Zeit Europas“ von M. von Kimakowicz-Winnicki, Museumsdir. in Hermannstad.
XVIII. Der Vors. legte eine von Frl. Elisabeth Lemke aus Italien mitgebrachte Handspindel mit Holzplatte statt Spindelstein vor, wie sie auch in Oberschlesien und in polnischen Teilen Westpreußens noch bei Menschengedenken gebraucht wurden.
XIX. Hieraut hielt u. A. M. Herr Robert Mielke den angekündigten Vortrag „die Spinnstube der Provinz Brandenburg“ der mit lautem wohlverdientem Beifall begrüßt wurde.
U. M. Herr Schriftsteller August Förster hat die Güte hierüber, wie folgt, zu berichten. Die Spinnstube wird, wie der Vortragende ausführte, leider bald vollständig zu den Erinnerungen an unwiederbringlich Verlorenes gehören, ja sie ist heute bereits sehr selten geworden; aber die Ansichten sind sehr geteilt, ob über diesen Verlust an eigenartigem Volksleben zu tiauern oder darüber Befriedigung zu empfinden ist, als über das Erlöschen einer kulturell nicht hoch zu veranschlagenden, ja guter Sitte nicht eben förderlichen Einrichtung. Einzelne Stimmen sind in den letzten Jahren im zweiten Sinne laut geworden, der Redner aber weiß sich eins mit zahlreichen Kennern des Landvolkes, auch mit Landpfarrern, in wohlwollender Beurteilung der erlöschenden Volkssitte und nimmt keinen Anstoß daran, daß Frohsinn und Humor, der in den Spinnstubon eine Stätte besaß, nicht immer von Übermut frei blieb. Jedenfalls war in vergangenen Tagen, als das Spinnrad noch das einzige Instrument der Garnerzeugung war, eine solche Einrichtung auch überaus nützlich und half dem unausgesetzten Garnmangel, der lähmend auf der Entwicklung der Weberei lastete, besser ab, als wenn in Häusern und Hütten vereinzelt das Spinnrad geschnurrt hätte. Denn
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