Heft 
(1914) 22
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14, (10. ausserordl.) Versammlung des XXI. Vereinsjalires.

Sonntag, den 3. November 1912, vormittags 11 1 Uhr.

Besichtigung des Deutschen Entomologischcn Museums der Stadt Berlin in Dahlem, Gosslerstr. 20.

Das am vorigen Sonnabend feierlich eröffneteDeutsche Entomolo- gische Museum in Dahlem war am gestrigen Sonntag das Ziel eines Besuches derBrandenburgia, Gesellschaft für Heimatkunde. Etwa 70 Mitglieder nahmen, wie u. M. Herr August Foerster berichtet, an der fast zweistündigen, eingehenden Besichtigung der Sammlungen teil, nachdem im Hörsaal durch Geheimrat Friedel in Kürze eine Geschichte des Museums, und durch dessen Leiter im Ehrenamt, Dr. Walter Horn, eine Anleitung für die zweckdienlichste Wanderung durch die in zwei Stockwerken verteilten Sammlungen gegeben war. Aus der Geschichte des Unternehmens ist der Einpriigung ins Gedächtnis wert, daß diese in ihrer Art einzige Austalt zur Pflege der Insektenkunde eine Stiftung des am 2. November 1909 verstorbenen Privatgelehrten, Professors Dr. Gustav Kraatz ist, der sein etwa */« Millionen Mark betragendes Vermögen für dies Unternehmen, das unter Überwachung und Pflege der Stadt Berlin gestellt ist, hinterlassen hat; hier eingesclilossen seine eigenen großen Sammlungen und eine umfangreiche Bibliothek. Den Anfang zur Zusammenfassung seiner Sammlung und der von mehreren Sammlern und Forschern ihm zngesicherten testamentarischen Überlassung ihrer eigenen Sammlungen und Büchereien hatte Dr. Kraatz im Jahre 1886 gemacht, damals durch Überweisung einer Schausammlung der in der Mark Brandenburg vorkommenden Insekten an das Märkische Proviuzialmuseum unter Ausstattung dieses Teilunternehmens mit 60 000 Mark und mit dem Wunsche, daß es den Anfang bilde einesDeutschen Entomologischen Nationalmuseums. Später erweiterte Dr. Kraatz diesen Plan dahin, daß die aus allen Erdteilen herrührenden und wissen­schaftlich zu bearbeitenden Hauptmassen der Sammlungen in einem

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