Heft 
(1914) 22
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go 16. (11. ftoßerordentl.) Versammlung de* XXI. Ver*in»j*hre*.

die nach wie vor in der Sophienstraße ihr Heim besitzt, and die Konditorei, die ihre 8 Verkaufsstellen in Berlin und den großen Bedarf aller andern verschiedenen Filialen von der Köpenickerstraße aus ver­sorgt. Aber mit diesen beiden Ausnahmen umfaßt das Etablissement in der Saarbrückerstraße die Vorbereitung und angemessene Bereitung und Verteilung alles dessen, was für des Leibes Nahrung und Notdurft von allen Filialen, hier angeschlossen auch das WeinhausRheingold und das HotelFürstenhof, in Anspruch genommen wird, und natürlich auch eine Menge Nebenbetriebe, die mittelbar Notwendigkeiten sind, um den Gesamtbetrieb aller Zweiganstalteu auf der Höhe der Leistung und der tadellosen äußren Erscheinung zu halten. Zum leichteren Verständnis sei erwähnt, daß z. B. eine Silberputzmaschine, die 13000 Mark gekostet hat, (was nur zur Veranschaulichung ihrer Leistungsfähigkeit gesagt sei), im Gange ist, daß sämtliche Beleuchtungsgegenstände die elektrisch angeschlossen sind, nicht bloß repariert, sondern neu angefertigt werden und daß ganz ähnlich eine ausgedehnte Tischlerei, Klempnerei und Schlosserei usw. im Gange sind.

In welchem Umfange solcher Nebenbetrieb an der Seite und als Ergänzung des Hauptbetriebes sich notwendig macht, das erfuhr die aus etwa 80 Personen bestehende Gesellschaft, eingeladen, die 5 geräumigen Fahrstühle zu besteigen, als sie, sogleich bis auf das Dachgeschoß des Mittelbaues gehoben, von hier aus den Weg vom obersten Stockwerk abwärts zum Erdgeschoß antrat.

In den großen und luftigen Räumen des Dachgeschosses des Mittel­baues sind die ungeheuren Vorräte von Wurstwaren zum Austrocknen aufgehängt und sehen ihrer Bestimmung entgegen, sobald sie, wie der Fachausdruck lautet, reif geworden sind. Im Seitenflügel befindet sich der Lagerraum für Seife, hergestellt in der eigenen, Parterre gelegenen Seifensiederei der Gesellschaft und bestimmt, die in dem Betrieb sich ansammelnden Fettabfälle zu verwerten. Das ist bezeichnend für die Sorgfalt, mit der das große Unternehmen geleitet wird: Es geht nichts verloren, und Abfälle, die dem Laien in diesen Dingen völlig wertlos erscheinen, finden hier ihre zweckmäßige Verwendung. Im vierten Stockwerk ist die Dampfwäscherei nntergebracht, in welcher für sämtliche Zweiggeschäfte die Tischwäsche, sowie die der Angestellten von der Finna gelieferie Kleidung und Hauswäsche gewaschen, geplättet und in Stand gesetzt wird. Zur Bewältigung dieser Arbeit sind über 60 Wäscherinnen und Näherinnen sowie eine große Anzahl Maschinen tätig: 12 rotierende Waschmaschinen und 5 Zentrifugen waschen täglich im Durchschnitt 150 Zentner Wäsche, und 4 Dampfwalzplättmangeln plätten dieselbe. Ihre Arbeftsleistung beläuft sich auf eine riesige Anzahl von Tischtüchern, Servietten und Handtücher (beiläufig 3000, bezw. 20 000, bezw. 12 000 Stück). Auch ist die Wäscherei mit Kulissen-, Trocken-