Heft 
(1914) 22
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. Ül. «nSerordentl.) Versammlung de* XXI. Vereinejahre*.

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apparaten, Rumpfbügelmaschinen zum Plätten der Kleider, mit 15 Gas­plätten und 30 elektrisch angetriebenen Näh- und Stopfmaschinen aus­gestattet.

Die weiteren Stockwerke des Mittelbaues enthalten die Dampfköche, die kalte Küche, das Warenlager, sowie die Schlächterei nebst der von den Besuchern mit ganz besonderem Interesse in Augenschein genommenen Wurstfabrik. Mit ihrer Wandbekleidung aus weißen Kacheln und den leicht abwaschbaren Terrazzofußböden und -Tischen gewähren alle diese Räume den Eindruck peinlicher Sauberkeit und musterhafter Ordnung.

Der Schlächtereibetrieb dürfte ebenso in seinen Einrichtungen, als in seiner Größe bloß durch die bedeutensten Schlächtereien und Fleisch­warenfabriken Amerikas erreicht werden. Sämtliches Fleisch, Geflügel, Wild, Fische und alle sonstigen Rohmaterialien werden nur in allererster Güte eingekauft. Peinlichste Gewissenhaftigkeit bei Abnahme der ange­lieferten Waren waltet allerwärts. Es war den Besuchern natürlich sehr erwünscht, einige Zahlen über den Fleischverbrauch der Firma zu hören, und wiederum übertraf allseitig das Gehörte die Erwartung, als der Verbrauch des letzten Jahres durch folgende Zahlen veranschaulicht wurde: Schweinefleisch 1850 (XX) Pfund, Rindfleisch 1600 000 Pfund, Kalbfleisch 900 000 Pfund, Hammelfleisch 300 000 Pfund, Hasen 19 089 Stück, Wildgeflügel 28 380 Stück, Gänse 37 257 Stück (365 621 Pfund, zur gegenwärtigen Zeit 600 Stück täglich), Geflügel 51 958 Stück, ver­schiedene Fische 340 000 Pfund. In der Schlächterei arbeiten zirka 160 Gesellen, um das angelieferte Fleisch zu zerlegen, zur Verteilung an die einzelnen Geschäfte, sowie zur Weiterverarbeitung herzurichten, ln mehreren Kühlräumen sowie in den Pökelräumen (deren 180 kolossale Steingutbottiche bewundert wurden), lagern ständig etwa 3000 Zentner Fleisch im ungefähren Wert von einer Viertelmillion Mark. Eine Kälte- Anlage gibt diesen Räumen die erforderliche Temperatur und liefert außerdem täglich 600 Zentner Roheis. In einem Seitenflügel liegen die 12 Räucherkammern, bestimmt, die in der Wurstfabrik hergestellten Waren auf angemessene Zeit zu beherbergen, darunter auch die beliebten, jedem Berliner wohlbekannten Aschinger-Würstchen. Ein großer Teil des zerlegten Fleisches wandert in die Dampf- und die kalte Küche, um hier zu Braten (als Aufschnitt zu verwenden), zu Koteletts, Sülzkoteletts, Sülze, italienischem Salat usw. verarbeitet zu werden. Große Gasbrat­öfen und riesige Dampfkochkessel, Fleisch-Schneidemaschinen und Rührwerke sind aufgestellt, um den Ansprüchen an die Leistungsfähigkeit der Küchen zu genügen.

Die täglich in den Betrieben benötigten 200 Zentner Kartoffeln werden maschinell gewaschen und maschinell geschält die Abfälle der Schälerei sind ein wertvolles Schweinefutter. Die zum Salat, der beliebten Beilage zu den Aschinger-Würstchen, verwendeten Kartoffeln

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