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er in Berlin eine Restauration. Von den beiden jüngeren Brüdern hatte Carl auch da» Gastwirtsgewerbe erlernt, August sich als Koch betätigt. Im Jahre 1882 gingen beide zusammen und begründeten, klein anfangend, auf der Basis der „Bierquelle“, wie sie heute noch als die erprobte Grundlage in 35 Aschinger’schen Zweiggeschäften festgehalten wird, eines, dann mehrere kleine Geschäfte dieser Art, sie als „Bierquellen“ bezeichnend. Zu den ersten gehörte ein Geschäft in der Leipzigerstraße, eines in der Fried riehst raße zwischen Linden- und Mittelstraße, eines am Köllnischen Kischmarkt, 1894 gesellte sich das in der Zwischenzeit bedeutend erweiterte Etablissement ani Alexanderplatz hinzu, dann in schmdler Folge weitere. Im Beginn von 1900, am 1. April, machten die Gebrüder ihr Geschäft unter dem Namen „Aschinger Bierquelle,, zu einer Aktiengesellschaft mit 3 Million Mark Kapital. Als solche bestand sie bis Ende 1900, worauf sie in die heutige „Aschinger Aktiengesellschaft“ ohne Erhöhung des Aktienkapitals aber mit erweiterten Zwecken umgewandelt wurde. Carl und August Aschinger waren seit 15MJ0 nur noch im Aufsichtsrat, Alleiniger Vorstand war seit 1902 der gegenwärtige Generaldirektor Königl. Kommerzienrat Hans Lolmert. Der wachsende Umfang der Geschäfte hat im I/auf der Jahre die Berufung von mehreren Direktoren mit Kollektiv-Prokura erfordert. Ihrer sind z. Z. drei, die Herren Hans Ilüttl, Arthur Weyda, Wilh. Wanner. Der Aufsichtsrat besteht z. Z. aus vier Herren. Gedruckte Geschäfsberichte liegen seit 1907 vor. Die Bilanzen erweisen eine hochbefriedigende Prosperität. Die Abschreibungen haben innerhalb der 5 Jahre alljährlich stets weit über 1 Million betragen, die Dividende 8 Prozent. Auf der Aktiv-Seite der 1911er Bilanz sind drei ^bedeutende Aktiven nämlich:
1. Die gesamte Einrichtung aller Geschäfte, einschließlich des Weinhauses Khcingold und des Hotels „Der Fürstenhof“, sowie der Fuhrpark
2. die Bestände au Tisch- und Personalwäsche, auch hier Rheingold und Fürstenhof eingeschlossen, 3. die Maschinenanlagen im Rheingold und Fürstenhof, welche eine Leistungsfähigkeit von 1260 Pferdekräften haben und erst vor 5 bezw. 6 Jahren mit einem Kostenaufwands von 1322 000 Mark eingerichtet worden_sind, auf je eine Mark heruntergeschrieben. Der auch bedeutend abgeschriebene Grundstücks-Wert, hier eingeschlossen „Fürstenhof“ und „Rheingold“ betrug am Jahresschluß 1911 38 183 866 Mark, die Hypothekenschuld 30 329 700 Mark, Gesamtabschreibung 1911 war 1002 157 Mark, weitere 1200 000 Mark wurden dem Spezialreservefonds zugeführt, welcher damit die Höhe von 1 600 000 Mark erreicht hat. Seine Verwendung bleibt künftigen Entschließungen Vorbehalten. Unnütz zu sagen, daß ohnedies umsichtige Fürsorge für die Angestellten getroffen ist. Der Jahresumsatz hatte sich in 1911 um 800 000 Mark vermehrt und betrug zirka 24 Millionen Mark. Die Netto-Gewinne, von denen alljährlich 240 000 Mark als Dividende