Issue 
(1914) 22
Page
87
Turn right 90°Turn left 90°
  
  
  
  
  
 
Download single image

17. (6. ordentl.) Versammlung de« XXI. Vereinsjabres.

87

drama in 4 Akten, das die traurigen Ereignisse, insbesondere die deinötigenden Beziehungen zwischen Napoleon I. und Friedrich Wilhelm III. bezw. der Königin Luise darstellt, hatte einen wohlverdienten starken Erfolg. Der korsische Zwingherr wurde von dem llofschauspieler Carl Clewing vortrefflich gegeben, ebenso die Königin von der Ilofschau- spielerin Frl. Vilma v. Mayburg. Seitens der anwesenden Branden- burgia-Mitglieder ward der Dichterin ein Rosenstrauß durch die Tochter des I. Vorsitzenden Fräulein Gesa Friedei mit Dankesworten derselben überreicht. Bekanntlich dürfen Stücke, in denen die Regierenden des Preuß. Königshauses auftreten nur im privaten Kreise, ohne Verkauf von Eintrittskarten, aufgeführt werden. Hoffentlich wird die Aufführung für die Oeffentlichkeit recht bald Allerhöchsterseits erteilt werden.

II. r. II. Vorsitzender Geheimrat Emil Uhles hatte als Vorsitzender des Fischereivereins für die Provinz Brandenburg zum 7. Brandenb. Fischertag nach Werder a. II. im Schützenhause ebenfalls zum 8. ein­geladen. Trotz der Konkurrenz mit der Einladung zu Nr. I war die Beteiligung der Brandenburgia-Mitglieder auch hier eine rege. Außer manchen anregenden Vorträgen lockte eine Ausstellung der alten Schriften und der Innungsemblemen der Fischerinnung in Werder, die auf Jahr­hunderte zurückblickt, an.

III. Zur 225 Jahrfeier der Dorotheenstädtischen Kirche, am 3. Advent, 15. d. M., deren Geistliche stets freundliche Beziehungen zur Brandenburgia unterhalten, waren viele Mitglieder derselben ein­geladen worden. Der I. Vortitzende als Patronatsvertreter des Magistrats, Bprach über das Bronzerelief, das bei dieser Gelegenheit in der Kirche zu Ehren des Tages enthüllt worden war und schilderte vorgängig die Geschichte der Kirche in kurzen Zügen. Das von dem Bildhauer Prof. Ernst Waegener im Preise von 8000 M. hergestellte, bei Gladenbeck zu Friedrichshagen gegossene Denkmal stellt die älteste Gestalt der Kirche nach Stridbeck dar. Oben streuen Engel Rosen als Erinnerung daran, daß nach der Legende dies Engel taten, als die heilige Dorothea zur Hinrichtung geführt wurde und sie dabei sagte, sie freue sich zu ihrem himmlischen Bräutigam zu kommen. Beim Besuch des schönen Gottes­hauses am 29. November 1909 hatten wir bereits einmal Gelegenheit, die Meisterschaft Waegners an der Marmor-Lutherbildsäule zu prüfen, die südlich vom Altar aufgestellt ist. Ueber dem Bronzerelief ist ein Linden­baum zur Erinnerung daran angebracht, daß unter einem solchen Baum bei gutem Wetter anfänglich der Gemeinde gepredigt wurde. Rechts und links lehnen die Wappentafeln von Brandenburg zum Gedächtnis des Großen Kurfürsten, und von Schleswig-Holstein. Rechts und links neben der Abbildung der Kirche halten zwei weibliche allegorische Figuren die Wacht, die eine den Kurhut haltend. Den Abschluß unten