17. (ft. ordentl.) Ver*ammlnnj( de« XXI. Vereinajahres.
91
eine gute Uebersiclit der Funde aus einem der interessantesten Teile unserer Provinz geben. S. 21 spricht Verfasser von den „Wendenpfennigen“, dieser Ausdruck sollte vermieden werden. Er führt nur irre, weil die Wenden, die sich des Silbers nach Gewicht bedienten und die ihnen zufließenden fremden Münzen deshalb oftmals zerschnitten oder zerhackten (daher die vielfach sehr zutreffende Bezeichnung „Hacksilberfunde“) keine eigenen Münzen geprägt haben. Die Münzen des Pribislaw (Heinrich) und des Jakza von Coepenick fallen in die christliche Uebergangszeit und sind von deutschen bezw. christlichen Münzmeistern hergestellt, also nur uneigentlich als Wendenmünzen zu bezeichnen.
XIV. Steinkreuze und Kreuzsteine. Ueber ihr Vorkommen und ihre Bedeutung in der Provinz Brandenburg hat unser hier gerade besonders erfahrenes A. M. Herr Rektor Otto Monke sich in unserm Monatsblatt wiederholt geäußert. Ueber dasselbe Thema, nur im weitesten geographischen Umfange, verbreitet sich Anton Naegele in der Zeitschrift des Vereins für Volkskunde XXII. 1912 S. 253—277 und S. 375—391 sehr eingehend und fördersam. — Ich lege diese Arbeit vor.
XV. Die Klosterkirche zu Berlin, welche wir zweimal besichtigt haben, war Gegenstand eines hochinteressanten Vortrages des Herrn Baurat Kohse in der Sitzung des Vereins für Geschichte der Mark Brandenburg. Ich lege ein eingehendes Referat hierüber vor. Es handelt sich in der Hauptsache um das leider zerstörte Doppelgrab Ludwigs des Römers f 1365 und seiner Gemahlin Cunegundis f 1357 vor dem Hochaltar.
XVI. Zur Hundertjahrfeier der Befreiungskriege hat unser um die
Militärgeschichte der Heimat hochverdientes Mitglied Herr Major z. D. Louis Noel das Ihnen vorliegende, für Geschenkzwecke besonders geeignete Buch herausgegeben, das ich vorlege: „Die deutschen
Heldinnen aus den Kriegsjahren 1807—1815“, in prächtiger Ausstattung mit vierfarbigein Titelbild von Prof. R. Knötel, 25 Vollbildern und Abbildungen nach Prof. Herterich und andern bekannten Malern sowie 2 Gefechtskarten. Diese schöne Erinnerungsschrift im Verlag unseres Mitgliedes Julius Koppen kürzlich erschienen, behandelt ausführlich die Schicksale der Louise Dorothee Schultz (des Heldenmädchens aus Demmin), der Freifrau von Hallberg beim Siegburger Landsturm, von Anna Unger aus Bayreuth (Lützower Jäger), der Hamburgerin Frau Dr. Röding, der Maria Elisabeth Bucbboltz aus Tamsel bei Küstrin, der Jungfrau Scheinemann, später Gattin eines Polizeisergeanten, der Wilhelmine Hartpfeil aus Gramzow i. d. Uckermark, der Lina Petersen aus Leipzig, und einer Jüdin Louise Grafemus geb. Esther Manuel, die als Ulan diente. Auch die anderweitig um das Vaterland damals be-