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und den spanischen Niederlanden in den Händen der fürstlichen Familie Thurn und Taxis. (Ein seltsamer Zufall hat 175 noch verschlossene Briefe, eine ff 0 * 12 ?» vergessene oder in Verlust geratene Briefpost aus Italien nach dem Rhein und Holland, aus dem Jahre 1585, nach 304 Jahren in Frankfurt a. M. beim Umbau des Amtsgerichts gefunden werden lassen, dabei ein Original: Postavise und Postbegleitzettel. Alles wurde dem Reichspostmuseuin Abergeben).
Im Verkehrswesen des 17. Jahrhunderts beginnt die große Rolle, die von hier ab die Zeitung und ihre Beförderung spielt, zunächst natürlich im bescheidensten Umfange, aber nach Beendigung des großen Krieges doch mit allen anderen Verkehrseinrichtungen in kräftigem Aufblühen. Diese Entwicklung begleitet auch das 18. Jahrhundert, das ausgezeichnet ist durch die unausgesetzte Verbesserung der verschiedenen Beförderungsmittel. Für Preußen im besonderen zeigen zahlreiche, zum Teil recht originelle Verfügungen, welchen lebhaften Anteil namentlich Friedrich Wilhelm I und Friedrich II an allem nahmen, was die Post anging. Doch das große Jahrhundert für die Verkehrsentwicklung tagt erst mit dem 1. Januar 1800. Mit welcher Gründlichkeit alle Sammlungen angelegt sind, und wie leicht übersichtlich und fast von Jahrzehnt zu Jahrzehnt verfolgbar sie geordnet sind, und rasches Sich- zurechtfinden erlauben, das zeigt die große, den deutschen Verkehrsein- richtungen im 10. Jahrhundert gewidmete Abteilung, umfassend entweder in Zeichnungen und Bildern oder Modellen oder in Originalen die folgenden Unterabteilungen: Post- und Telegraphengebäude, Gerätschaften für den
technischen Postbetrieb, Postwagen, Bahnpostwagen, Postschiffe, Feldpost, Briefkasten usw. Doch unsere bewährten Einrichtungen wollen auch mit denen des Auslandes verglichen, an ihnen gemessen werden. Hierzu verhilft die den ausländischen Verkehrseinrichtungen gewidmete Abteilung, die überaus umfangreich ist und nächst der geschichtlichen, ihrer Buntheit und Vielseitigkeit hafber, wohl die größte Bewunderung erregt. Sie umfaßt, mit Oesterreich-Ungarn und der Schweiz beginnend, 34 Länder, also, wie begreiflich, die vollendetsten, mustergültigen Einrichtungen bis herab zu den einfachsten und ursprünglichsten. Doch mit allen diesen Vorführungen ist wohl das Postwesen im engeren Sinne, aber es sind bei weitem nicht die zahlreichen, ihm angegliederten neuen Verkehrseinrichtungen erschöpft, welche ohne Ausnahme dem großen Jahrhundert der Erfindungen, dem neunzehnten, ihre Entstehung verdanken. Hierzu rechnen — ein stolzes Register! — Telegraphie, optische und elektrische Drahtleitungen über Land, Seekabel, drahtlose Uebermittlung von Nachrichten, Fernsprech wesen, Rohrpost, Zeitball. Hier ist einzuschließen auch eine Anzahl jenen Zwecken mehr oder weniger verwandter physikalischer Apparate, wie solche zur Erzeugung und Vorzeigung der Wirkung von Rötgenstrahlen, Phonograph, singende