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an die Berlin 1837 bei Mittler & Sohn erschienene, prächtig ausgestattete Festschrift „Die Kaiser Wilhelm-Gedächtnis-Kirche, dein Engem Ausschuss des Evangelich-Kirchlichen Hilfsvereins, dem Vorstände des Kirchenbau Vereins, der Gemeinde, den Freunden und Förderern des Kirchbauvereine, zum 22. März 1897 von Ernst Freiherr von Mirbach“ sowie an das im Archiv des Märkischen Museums vorhandene stattliche die Kirche betreffende Sonderheft, das viel intime Aufschlüsse enthält, anlehnte.
Am 1. Mai 1890 fand eine vorbereitende Besprechung im Vorstande des Kirchenbau-Vereins statt, wobei Richard von Hardt und die eigentliche treibende Seele des Baues der KWG.-Kirche, Ernst Freiherr von Mirbach, die Gründung anregte: nämlich, ebenso wie für die Kaiserin Augusta, auch eine Gedächtnis-Kirche für den Kaiser Wilhelm zu bauen. Erst sollte der Wittenbergplatz dazu herhalten, im September 1890 gelang es aber, von den städtischen Behörden Charlottenburgs den jetzigen, besser geeigneten Platz zu erhalten, der am Geburtstag 1. M der Kaiserin, am 22. Oktober 1890, überwiesen und zur Erinnerung an diesem Tage „Auguste Viktoria-Platz“ genannt wurde. Im Januar 1891 wurde der erste Aufruf zur Beteiligung erlassen.
Die Grundsteinlegung fand am Palmsonntage, dem 22. März 1891, statt, Kaiser und Kaiserin vollzogen die Grundsteinweihung mit drei Haminer8chlägen.
Der Kaiser sagte dabei mit bewegter Stimme: „Zur Ehre Gottes, zum Gedächtnis Meines unvergeßlichen Großvaters, welcher aussprach: „Ich will, daß meinem Volke die Religion erhalten werde“. Möge dieser Bau ein Glied in der Reihe der Kirchen sein, welche sich hoffentlich bald um unser Berlin als eine feste, Glauben erweckende Kette schlingen werden.“
Ausführender Architekt, nach dem von ihm hergestellten Entwurf, war der Kgl. Baurat F. Schwechten. Im März 1894 konnte mit dem Abrüsten und Abschleifen der fertigen Bauteile begonnen werden.
Das Kaiserpaar besuchte die Baustelle wiederholt und trug dadurch wesentlich zur Anfeueruug der Arbeiten im Äußern wie Innern bei.
Die 5 Glocken (78 pCt. Kupfer zu 22 pCt. Zinn) wurden in Apolda hergestellt, I), F, A, B und C gestimmt und am 18. Juni 1895 getauft.
Die Kirchweihe fand Sonntag, den 1. September 1895, mit großem, feierlichem Gepränge, statt.
Die Kosten nach der Mirbach’schen Aufrechnung betrugen bis bis 1. September 1895 für den Rohbau 2 268 500 M., Ausbau, innere Einrichtung pp. 1 047 819 M., sonstige Kosten 132 365 M. Die Beschaffung der Mittel hat, wie bekannt, alle Kräfte, die sich teils religiös, teils patriotisch, teils kunstsinnig für den Bau interessierten, in Bewegung gesetzt. Über die Schlußabrechnung später!