21. (H. ordentliche^ Versammlung de« XXI. Vereinsjahre».
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und wissenschaftlichen Institute zu unternehmen. Dieser Vorschlag fand allseitige lebhafte Zustimmung,
II. Zur Erinnerung an das historische Ereignis des Aufrufs „An mein Volk“ hat der Magistrat von Berlin der Stadtverordn.-Vers. am 19. folgenden Vortrag zugetien lassen:
„Ein Jahrhundert ist seit den Tagen der Befreiungskriege dahin* gegangen. So wie die Gemeindebehörden vor 30 Jahren am 10. Nov. 1883, dem Geburtstage Martin Luthers, die 400 jährige Wiederkehr der Reformationszeit ernst und würdig durch einen öffentlichen Kirchgang feierten, hat der Magistrat beschlossen, die Erinnerung an das historische Ereignis des Aufrufes „An mein Volk“ durch einen öffentlichen Kirchgang und anschlieUenden Gottesdienst in der Kirche zu St. Nikolai feierlich zu begehen. Da der Tag des Aufrufes, der 17. März, in diesem Jahre in die Karwoche fällt, glaubte der Magistrat diese Vorfeier der Gedenktage an die Erhebung Preußens auf einen anderen Tag verlegen zu sollen. Er glaubte keinen besseren wählen zu können als den Geburtstag der Königin Luise. Der Magistrat befindet sich hierin im Einklang mit den Staatsbehörden, welche den 10. März ebenfalls für die in den Schulen stattfindenden Feierlichkeiten festgesetzt haben.“
Die Stadtverordneten-Versammlung hat sich hiermit einverstanden erklärt. Die Bürgerschaft wird zur Beteiligung eingeladen. Auch wir laden hierzu ein.
III. Durch die patriotische Ausstellung des Märkischen Museums findet am 28. seitens des Kustos u. M. Prof. Dr. Pniower und seitens meiner eine Führung statt, zu welcher unsere Mitglieder und Gönner hiermit eiugeladen werden.
Das Märkische Museum am KöIInischen Park hat am 20. Februar, genau an dem Tage, da vor hundert Jahren die auf der Verfolgung der Franzosen begriffenen Kosaken in Berlin erschienen, eine Ausstellung zur Erinnerung an die Befreiungskriege eröffnet. Bürgermeister Dr. Reicke begrüßte die recht zahlreich Erschienenen mit einer kurzen Ansprache, in der er auf Ziel und Inhalt der Ausstellung hinwies.
Als Ziel schwebte vor mit Hilfe von zeitgeschichtlichen Dokumenten wie Plakaten, Extrablättern, Schlachten- und anderen Bildern, Porträts, Denkmünzen, Broschüren und Büchern eine Vorstellung zu geben von dem herrlichen Aufschwünge jener Tage, dem hinreißenden Geiste der Vaterlandsliebe und Opfer Willigkeit der Krieger und den tapfern Taten unserer Krieger.
Die Gegenstände wurden im wesentlichen chronologisch geordnet, sodaß man an der Hand dieser Dokumente den gewaltigen Ereignissen folgen kann: von dem ungeheuren Eindruck, den der Rückzug der Franzosen aus Rußland auf das der Befreiung harrende Volk machte, bis
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