Heft 
(1914) 22
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zur endgültigen Besiegung Napoleons und seiner Verbaunung nach St. Helena.

Unter den ausgelegten Stücken heben wir als besonders bemerkens­wert hervor: den »Aufruf au mein Volk vom IT. Mürz 1813, die Verordnungen zur Errichtung der Landwehr und des Landsturmes, so­wie diejenige über die Stiftung des Eisernen Kreuzes, die von den Berliner Zeitungen und Druckern, wie Ernst Litfaß herausgegebenen Extrablätter über gewonnene Siege, die ersten Drucke der Kriegslieder von Körner, Schenkendorf, Ernst Moritz Arndt, Fonipiä, Rückert und Uhland, die von der Begeisterung des Augenblicks eingegeben, den Enthusiasmus des Volkes wiederum so kräftig steigerten, Quartierbillete, Schanzbefehle oder Bestätigungen über geleistete Schanzarbeiten u. ä. Auch andere geschichtliche Zeugnisse wie jene eisernen Ringe, die man für Schmuckgegenstände aus Edelmetall zum Besten des Vaterlandes eintauschte, oder silberne Löffel, die für den äußersten Notfall zum Ein­schmelzen hingegeben wurden, findet man.

Alle diese Erinnerungen werden durch Portraits der hervorragenden Männer der Zeit und bildliche Darstellungen der Ereignisse belebt.

Damit aber auch der Humor, an dem es der ernsten Zeit bekannt­lich keineswegs gebrach, zur Geltung komme, wurden Spottbilder jener Tage ausgelegt. Sie beschäftigen sich fast immer mit Napoleon, dessen gewaltige Persönlichkeit gerade aus diesen bescheidenen auch künstlerich gelegentlich recht tüchtigen Blättern hervorleuchtet.

Endlich findet man eine Sammlung eigenhändiger Briefe der be- bedeutendsten Männer der Zeit, deren Porträts auch noch in einer größeren Anzahl Medaillen wiedergegeben sind. Eine Gruppe von Waffen und Uniformstücken vervollständigt das Bild.

Das Museum erfreute sich bei der Ausstellung reicher Unter­stützung durch die Berliner Bürgerschaft. Die Numismatische Gesell­schaft, vertreten durch die Herren Dr. Bahrfeldt, v. d. Heyden, Geheim- rat v. Kühlewein, Ingenieur Lange und Dr. Lederer, gaben Medaillen her, Frau Oberstleutnant Jähns Autographen. Andere Gegenstände ver­dankt das Museum Fräulein Consentins und Herrn Tierarzt Dr. Jost.

IV. Die Erinnerung an die Schlacht von Dennewitz am 6. Sep­tember 1813 wird daselbst Sonnabend, den 6. September 1913 amtlich gefeiert. Die Brandenburgia veranstaltet am Sonntag, den 7. September 1913 ihrerseits dort eine patriotische Nachfeier.

V. Fräulein Clara von Förster, unser verehrtes Mitglied, ver­anstaltete am 9. Februar, mittags 12 Uhr, unter dem Protektorat S. K. II. des Fürsten Wilhelm von Ilohenzollern, eine zw r eite Aufführung ihres 4aktigen Königsdramas »Die Rose von Tilsit im Theater am Nollendorfplatz. In gewohnter großmütiger Liebenswürdigkeit wurde