Heft 
(1914) 22
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31. (8. onlentl. Versammlung de« XXI. Vereinsjahre».

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Kapelle des Alexander-Regiments spielteLobe den Herren,Ich bin ein Preuße und einen Vers der russischen Nationalhymne. Hierauf hielt Kammerherr v. Roell eine kurze, markige Ansprache, in der er den Heldentod v. Blombergs pries. Er schloß mit einem dreifachen Hurra zum Andenken an den gefallenen Offizier. Die Klänge vonDeutschland, Deutschland über alles erbrausten, und unter Glockengeläut schloß die Feier. Um 1 Uhr vereinigte ein Frühstück im Hotel Prinz Albrecht alle Ehrengäste, die Spitzen der Behörden und die Angehörigen der Familie Blomberg. Kammerherr von Roell brachte ein dreifaches Hurra auf den Kaiser als Kriegsherrn aus, worauf die KapelleHeil dir im Siegerkranz spielte. Es folgte ein dreifaches Hurra auf den Kaiser von Rußland, woran sich die russische Nationalhymne schloß, und ein dreifaches Hurra auf den Fürsten zu Lippe als Landesherr» des gefallenen Offiziers. Fürst Leopold zu Lippe weihte sein Glas den Manen Alexander v. Blom­bergs. General v. Blomberg, das älteste Mitglied der Familie von Blom­berg, die für diesen Tag ihren Familientag nach Berlin einberufen hat, sprach zum Schluß seinen Dank aus. Er schloß mit einem Hoch auf die Lippische Vereinigung zu Berlin.

Man kann mit alledem, insbesondere mit der wärmsten Ehrung des wackeren Blomberg einverstanden sein, allein das Wort, daß er das erste Opfer des Befreiungskampfes war, was auf der verfallenen, frühe­ren, an der alten Stadtmauer befestigten Tafel stand und nachzulesen ist, hätte nicht gebraucht werden sollen.

G. v. Arnim nahm nur die Rechte seines Geschlechts mit voller Befugnis war, wenn er schlicht und einfach und ohne Bitterkeit imTag vom 18. Februar das Nachstehende mitteilte.

Heute vor 100 Jahren, am 18. Februar 1813, starb als erstes Opfer der Befreiungskriege ein Sohn der Uckermark, Leutnant Otto v. Arnim aus dem Hause Suckow, im Gefecht bei Blumenberg in der Nähe von Werneuchen den Heldentod.

Der bewährte Geschichtsschreiber der Uckermark, der Pfarrei- Wagner in Flieth, berichtet in seiner äußerst gewissenhaft geführten Pfarr-Chronik -darüber folgendes:

Herr August Otto Alexander von Arnim, Sohn des Herrn Kammer­herrn, 1787, d. 16. November geboren, trat, nachdem er im Ritter-Kollegio zu Brandenburg gewesen, 1800 im Kriegsdienste und stand 1806 als Cornet beim Anspachschen Husaren-Corps von Bila, mit dem er in die französische Kriegsgefangenschaft bei Anclam verfiel. Er ging darauf mit Königs Erlaubnis im Jahre 1808 in Österreichische Dienste, wurde Leutnant beim Ulanen Regiment Fürst Schwarzenberg. In dem 1882 zwischen Frankreich und Rußland ausgebrochenen Kriege verließ er den Österreichischen Dienst und trat in Russischen. Die Russen waren im Anfang des Jahres 1813 schon bis in die Neumark vorgedrungen. In