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der letzten Hälfte des Februars streiften sie schon über die Oder. Der Herr Arnim geht mit der leichten Trappe ebenfalls herüber. Bei Werneuchen stößt das Detachement, bei dem er sich befindet, anf einen starken Trupp Würzburger, den 18. Februar. Es fallen Schüsse, und ohne daß sonst jemand getroffen wird, stürzt einer davon den Herrn von Arnim vom Pferde, und nach einigen Augenblicken ist er verschieden. Seiue Leiche ist in Werneuchen beerdigt. Er war ein gebildeter, braver Offizier, und sein Tod wird allgemein bedauert.“
Ferner berichtet das Kirchenbuch von Werneuchen, „N. N. von Arnim (der Vorname war anscheinend unbekannt) Russisch Kaiserlicher Offizier der Cosacken im Alter von 30 Jahren am 18. Februar 1813 früh 4 l'hr in einem Patrouillengefecht mit den Franzoseu bei Hlumberg erschossen und nackt, entkleidet, nach Werneuchen gebracht und auf dem dortigen Kirchhof am 20. Februar dess. Jahren beerdigt worden sei mit einer Standrede am Grabe über die Worte: „Gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist’.“
Otto v. Arnim befand sich als Volontär beim Kosackenkorps des Generals v. Tettenborn.
Wenig bekannt dürfte es ferner sein, daß von den 1813—13 im Felde stehenden Söhnen des Kammerherrn Georg Leopold Vivigenz v. Arnim auf Suckow, Kreis Templin, zwei, nämlich Otto und Friedrich, ein Ritter des Ordens Pour le Merite, den Heldentod starben, während drei, Karl, Kurt und Alexander Heinrich schwer verwundet und durch das Eiserne Kreuz ausgezeichnet wurden.
Ehre ihrem Andenken!
VII. In Guben fand am 4. Februar die feierliche Einweihung des neuen Stadtmuseums statt, bei welcher mich, da ich behindert, U. A. M. Herr Robert Mielke unter Überreichung unsers Glückwunschschreibens vertreten hat. Herr Prof. Dr. Jentsch, u. E. M., dem das Museum zum großen Teil seine reichen Schätze an Altertum und Kunst verdankt, ist durch Verleihung des Direktortitels und Benennung des Platzes vor dem Museum als „Jentsch-Platz“ gebührend geehrt worden. Der erste Bürgermeister Herr Gliickstnann, bis vor kurzem Stadtrat in Neukölln, bekundet dankeswerter Weise ebenfalls ein lebhaftes luteresse an dem Gedeihen dieses der Niederlausitz in erster Linie zu Gute kommenden wissenschaftlichen und gemeiunützlichen Instituts. Wir aber wünschen demselben nochmals ferneres fröhliches Gedeihen.
Wir lassen das Gubener Tageblatt vom 5. Februar umlaufen, welches eine ausführliche Schilderung der Feier enthält.
VIII. Der Bericht der Zentralkommission für wissenschaftliche Landeskunde von Deutschland 1909—1912 erstattet auf dem XVIII. Deutschen Geographentag zu Innsbruck im Jahre 1912