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von dem Vorsitzenden Prof. !)r. F. G. Hahn (Königsberg i. O.) wird erörtert und daraus besonders auf Folgendes hingewiesen.
Nicht unbekannt wird es Ihnen sein, daß die Geographische Anstalt von Justus Perthes in Gotha im Begriff steht, eine erneuerte und erweiterte Auflage ihrer, man darf mit Recht sagen, weltberühmt gewordenen Vogelschen Karte von Mitteleuropa, zu veranstalten. Wir freuen uns alle schon heute darauf, die Gebirgslandschaften der Schweiz und der österreichischen Alpen, welche bis jetzt zum größten Teile ausgeschlossen bleiben mußten, nun auch bald in der bekannten, vortrefflichen Gebirgs- darstellung der Vogelschen Karte bewundern zu können. Sicher ist es nun eine wichtige, und lohnende Aufgabe der Zentralkommission, an der Neugestaltung dieser Karte, soweit es angeht mitzuarbeiten, und in der Tat sind wir dringend zu einer solchen Mitarbeit aufgefordert worden. Ks kann sich hierbei natürlich nicht um grundsätzliche Änderungen an dem wohlerwogen einmal testgestellten Plan der Karte handeln, sondern um Verbesserungen im Karteninhalt, in der Namenbezeichnung u. a , wie sie der Leitung der Karte nur durch Vermittelung der Spezialforschung bekannt werden können. Einzelne Beiträge und Verbesserungsvorschläge liegen bereits vor; es muß aber auch weiterhin unsere Aufgabe sein, alles aufzubieten, um das große, grundlegende Kartenwerk auch in Einzelheiten so reichhaltig und korrekt wie möglich auszurüsten.
In nicht ferner Zeit, wird an die Neuherausgabe der einst von Alfred Kirchhoff ins Leben gerufenen „Anleitung zur deutschen Landesund Volksforschung“ heranzutreten sein. Das umfangreiche Werk hat lange Jahre nützlich gewirkt. Aber es werden sich doch bedeutende Umgestaltungen notwendig machen, für welche in einem vorläufigen Meinungsaustausch unter den Mitgliedern der Kommission schon sehr beachtenswerte Gesichtspunkte gewonnen wurden. Eine Forschungs- anleitung wie diese soll kein geschlossenes Lehrgebäude bieten, sie soll auch nicht etwa dem Fachmann die ihm vertrauten Spezialwerke ersetzen wollen. Wohl aber soll sie dem Freunde der Landes- und Volkskunde raten und helfen, wenn er bei seinen Streifzügen durch deutsches Land an seinem Teile der Wissenschaft nützen möchte und sich dabei nach einer faßlichen, nicht gar zu umfangreichen Anweisung dazu umsieht. Der einsame Beobachter in entlegener Landstadt, der wissen möchte, welche meteorologischen oder biologischen Erscheinungen, die auf den großen maßgebenden Instituten weniger beachtet werden können, gerade ihm mit seinen bescheidenen Hilfsmitteln ein nützliches und ihm Freude bereitendes Feld der Tätigkeit werden könnten: auch ihm soll einst die erneuerte „Anleitung“ die gewünschte Belehrung spenden.
Aber noch eine andere, weit höhere Aufgabe winkt uns: die Sorge für eine Gesamtdarstellung Deutschlands, wie sie uns noch immer fehlt. Das zweite und letzte Zeitalter der Entdeckungen, das so viele tüchtige