22. (14. ausmdl.) Versammlung des XXI. Vereinte.
Sonntug, (len 9. März 1913, 11 Uhr.
Besichtigung des neuen Zahnärztlichen Instituts der Kgl.
Universität, Invalidcnstr. 87-89.
Die ungewöhnlich zahlreichen Besucher wurden von dem Direktor Herrn Professor Dr. Williger in den überaus stattlichen Räumen begrüßt, handelt es sich doch uin das zur Zeit größte zahnärztliche Institut der Welt, das selbst die berühmten Institute der Vereinigten Staaten über- trifl't. Zur Beihülfe waren erschienen unser Mitglied Herr Oberassistent Kunzendorf, Herr Assistent Dr. Becker und Herr Inspektor Wimmer.
Die Grunderwerbskosten betrugen über 400 000 Mk., die Baukosten über 800 000 Mk., die noch nicht völlig abgeschlossene innere Einrichtung bis jetzt ca. 50 000 Mk., unter Benutzung der alten von der Dorotheenstraße her übernommenen Ausstattung. Es werden noch 30 000 Mk. nachgefordert.
Im untersten Stockwerk empfing uns ein großer amphitheatralisch angeordneter Sitzungs- und Vortragssaal, in welchem Herr Williger den Zweck und die Einrichtung des Instituts in anschaulicher Weise erklärte. Dieser Raum ist mit allen erdenklichen Demonstrationsapparaten aus- gestattet. Hier wurde uns ein weitverbreitetes, leider zu großem Schaden des Patienten nur zu häufig vernachlässigtes Leiden, die Zahnfistel, ihre Entstehung, sowie die von ihr unter Umständen veranlaßten beträchtlichen Verwüstungen vorgeführt, ebenso die operativen Eingriffe und der Heilungsprozeß.
Besucht wurde eingehend des weitern die Abteilung für Zahn- Chirurgie, die Füllabteilung (populär das Plombieren genannt) und die für den Zahnersatz. Ein Erholungszimmer für Narkotisierte tat sich uns auf, desgl. das Wartezimmer mit allerhand leichter, z. T. humoristischer Literatur ausgestattet. In der Nähe ein Bibliothek- und Lesesaal. Ferner vorhanden war eine ungemein reiche Präparateu-Sammlung, dabei ein prachtvoll bezahnter Elefantenkopf und ein gewaltiger Walroßkopf daran
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