Heft 
(1914) 22
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23. 9. ordentliche) Versammlung dei XXL Vereinsjahre*.

XII. Vorlage: U. M. Herr Rektor K. Thürmann gibt im 40. Jahres­bericht über die städtischen Schulen zu Treuenbrietzen 1912-1913 einen schätzenswerten Beitrag zur Geschichte des 1. der 3 Befreiungs­kriegsjahre betitelt:1813. Mitteilung aus den städtischen Akten* der Stadt Treuenbrietzen. Auch letztere Gemeinde hat gewaltige Opfer für das Vaterland gebracht. S. 6 heißt es:Oer Sieg von Oennewitz war errungen; aber furchtbar war das Elend auf dem Schlachtfelde. Auf Befehl des Generals von Bülow richtete sein Generalstabschef von Boyen am 7. September abends \ 8 Uhr folgendes Schreiben an den Magistrat von Treuenbrietzen: Auf den Dörfer des Schlachtfeldes von Jüterbog liegen soviel Blessierte, die nicht fortgeschafft werden können, hilflos liegen bleiben und auf die erbärmlichste Art umkommen müssen, wenn nicht schlennigst Rat geschaffen wird, die Unglücklichen nach den Lazaretten zu befördern. Man hat durch Kavalleriedetachements alle Wagen in der Umgegend beitreiben lassen, allein es reicht bei weitem nicht zu. Es wird daher ein llochlüblicher Magistrat hierdurch ergebenst ersucht, soviel Wagen, als nur in der Welt möglich ist, heranzuschicken und nach Dennewitz unfern Jüterbog zu beordern. Eine Randbermerk- kung dazu enthält noch die Worte: Diese Leute sind auch ohne alle Nahrung, könnte man ihnen etwas Brot mitbringen, so würde es eine große Wohltat sein. So sah es damals in unserm engeren Vaterlande aus. Und die Treuenbrietzener taten Alles was in ihren Kräften stand.

XIII. Vorlage: Monatsblätter des Touristenklubs für die Mark Brandenburg. März 1913. Postsekretär Ehrlich behandelt Die Postsäule in Lieberose, auch einen jener kurfürstlich sächsischen Wegeweiser, die 1814 ins Preußische übernommen sind. Sie sind viel ansehnlicher ausgestattet uud viel mehr mit Wegeangaben versehen als die preußischen derselben Zeit. Vergl. hierzu unser .Monatsblatt XXII. S. 26, insbesondere die Mitteilungen unserer Mitglieder K. Reich heim und August Foerster, sowie die dazu gehörigen hochinteressanten Abbildungen einer kursächsischen Postsäule in Buchholz bei Treuen­brietzen.

XIV. Vorlage: Robert Ress: Arno Holz und seine künstle­rische, weltkulturelle Bedeutung. (Reissner-Verlag, Dresden, 1913). Das umfangreiche Werk (233 S. gr. 8°) ist:Ein Mahn- und Weckruf an das deutsche Volk, in den die Brandenburgs gewiß gern einstimmt. Leider ist der hochverdiente Schriftsteller nicht entfernt in seiner Be­deutung bislang gewürdigt. Arno Holz war, wie Robert Ress beiläufig ausführt, dadurch, daß er mit seinemBuch der Zeit, Lieder eines Modernen die seitdem so bekannt literarnotorisch gewordeneGroß­stadtpoesie begründete, schon mit jungen Jahren der erste Dichter, den die Stadt Berlin als Lyriker feierte. Und er verherrlicht dieselbe Stadt