Heft 
(1914) 22
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3. (3. außerordentliche) Vemmmlnng de» XXII. Yereinajahre*.

Morgen Kämmereiwald und 25<) Morgen Bürgerwald, 200 Morgen Weide und Grasplätze (ohne Wiesen) 1 Freigut und 6 Ackerwirtschaften. 1786 liell Friedrich LI. auf dem Gelände der Kämmereiforst 2964 Maulbeerbäume auf eigene Kosten anptlanzen und 2 Seidenbau- und Seidemneister- häuser bauen, sodaß jährlich HO Pfund reine Seide gewonnen wurde. Der Viehbestand belief sich 1783 auf 03 Pferde, 8 Ochsen, 120 Milchkühe, 10 Stück Jungvieh, 398 Schafe, 277 Schweine und 300 Gänse, 1884 auf 234 Pferde, 32 Esel, 23 Kinder; 1885: 275 Pferde, 25 Esel, 21 Kinder, 1888 : 323 Pferde, 2 Esel, 28 Kinder; 1892: 2 Schafe, 303 Schweine, 532 Ziegen, 84 Bienenstöcke, 1899 : 323 Pferde, 3 Esel, 7 Kinder, 19(10: 351 Pferde, 1 Esel, 7 Kinder, 1909 : 356 Pferde, 4 Schafe, 1 Kind, 715 Schweine. Ochs, Esel, Kind und Schaf sind nun verschwunden. Der Rückgang in der Zucht der Haustiere entspricht dem Vorwärtsschreiten der Obstzucht. 1900 wurden 292819 Ohstbäume gezählt.

V. Der Weinbau bei Werder ist uralt. Albrecht der Bär rief Wein­bauer aus Franken und dem Kheingebiet herbei. Ob Fidicins Bemerkung, daß Albrecht die Schlacht gegen Pribislaw hinter den Potsdamschen Wein­bergen schlug, besagen will, dal! damals schon Weinberge bestanden, mag dahingestellt bleiben. Doch besaßen bereits die Uistercienser in Werder einen Weinkeller. Nach Möhser legten die beiden ersten Hohenzollern bei Potsdam und andern Städten Weinberge an und ließen fränkische Reben pflanzen. Unter Johann Georg blühte der Weinbau; er gab eine musterhafte Weinmeisterordnung. Der Versand ging bis Preußen, Polen, Rußland. Einen Aufschwung erlebte der märkische Weinbau unter dem Großen Kurfürsten; die bestehenden W'einberge bei Caputh undBornim wurden erweitert; neue Winzereien wurden bei Geltow, Golm, am Brauhausberge, bei der Pirscheide, Bornstedt, Neu-Langerwisch, Güter- gotz, Saarmund angelegt. Die Weinberge bei Werder wurden erweitert. 1782 hatte Werder nach Hansen 380 Morgen Weinberge. Der Gewinn betrug 239 Faß zu 180200 Quart für 14 Taler für das Faß; die Nachbarorte erzielten 912 Taler. Potsdam hatte 372 Morgen Weinland, erzielte 407 Faß und 18 Taler für das Faß. Wahrscheinlich besaß man hier Treibhäuser.

VI. Der Obstbau erzielte in der Neuzeit folgende Erträge. Auf Dampfern wurden befördert. 1885: 604020 Tienen, 1886: 502040 T, 1887: 506050 T, 1891: kleine Tienen (netto 4 kg): 661207, Himbeertienen (20 kg): 8852, Kiepen zu 5 6 T: 16187, Kiepen zu 4 T: 1475.

1892: kl. T: 455608, Himbeer-T: 4262, Kiepen (56): 2255; Kiepen (4) 1138. 1893: kl. T. 406272, Himbeer-T: 53475, Kiepen (56): 15392, Kiepen (4): 1849. 1894: kl. T: 720297, Himbeer-T: 9799, Kiepen (56): 13292, Kiepen (4): 1344; oder: 1895: 60000 Zentner, 1896: 80000Z., 1897: 59000 Z., 1898 : 50000 Z, 1899: 35000 Z, 1900 : 60000 Z., 1901: 66000 Z., 1902 : 34500 Z., 1903: 50000 Z., 1904: 9887 Scheffel,