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5. (4. außerordentliche) Versammlung des XXII. Vereinsjahre».
Herr Rechnungsrat Kerkow und Herr Dr. Bahrfeld haben die Belege geprüft und die Angaben für richtig befunden, es wird daher dem Herrn Schatzmeister Entlastung erteilt.
Der Vorsitzende widmet dem scheidenden Schatzmeister warme Worte des Dankes für seine tätige Beihülfe zum Wohle der Gesellschaft. 111. Nach der Sitzung zwangloses Beisammensein im Kathauskeller.
Sonntag, den 25. Mai 1913.
Wanderfahrt nach Lenzen a. Elbe.
Die Abreise erfolgte 9 lu Uhr vorm, vom Lehrter Hauptbahnhof. Es hatte sich allerdings nur eine bescheidene Zahl von 15 Teilnehmern eingefunden. Die Ankunft in Wittenberge geschah IO' 1 . Auf dem Bahnhof empfing uns unser freundlicher Führer Herr Herbert Eckhardtjun. aus Lenzen und die städtische Lehrerin Fräulein Elsbcth Poleuz aus Wittenberge. Die Stadt ist eine ganz moderne Anlage, die ihren Aufschwung dem Ausbau des Eisenbahnnetzes verdankt. Am Bahnhof waren noch die Einrichtungen einer eben abgehaltenen großen Tierschau der Prignitzer Landschaft zu sehen. Die Straßen sind mit Bäumen eingefaßt, und die Häuser und Geschäfte machen einen großstädtischen Eindruck. Dicht an der Elbe liegt die Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern. Von dem Deich hat man einen Blick auf den Hafen und die Elbe und weiterhin auf die mächtige Klbbriicke. Der Rückweg führte an einen alten Turm vorüber, weiter an die Kirche und dann in den neuesten Teil der Stadt, wo daß neue Rathaus soeben fertig gestellt war. Es macht einen sehr freundlichen Eindruck mit seinem zierlichen Turm, der einen sehr originellen Platz erhalten hat. Die Anlagen liegen etwas erhöht und bieten einen Blick auf das Rathaus und einen Schmuckplatz. Neben den Anlagen liegt auch das neue Realgymnasium. An den Rundgang schloß sich das Mittagessen in der Bahnhofswirtschaft.
Um l 25 wurde die Weiterfahrt nach Lenzen angetreten, wo nach einer halben Stunde die Ankunft erfolgte. Hier empfingen uns noch einige Herren und Damen aus Lenzen, darunter Herr Eckhardt sen. und Herr Architekt Düwerth, der Vorsitzende des Lenzener Verkelirs- vereins.
Nach der gegenseitigen Vorstellung führte uns der Weg durch die neue Eisenbahnstraße mit den schmucken Villen und Vorgärten in die Stadt, wo noch zahlreiche, alte Häuser mit Fachwerkfassaden sich finden, die entschieden gewinnen würden, wenn die Balken einen farbigen