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Fragekasten.
Fragekasten.
F. N. Die Viktoria auf dem Brandenburger Tor betreffend. U. M. Dr. Friedrich Xetto schrieb: „Im Monatsblatt XXI. 1913 13 hat u. M. Herr Major No öl angegeben, dati die Viktoria auf dem Brandenburger Tore nicht ein Tropaion getragen habe. Es ist dies ein Irrtum, denn ich habe selbst oft genug dieses Tropaion im Berliner Zeughause gesehen, wo es auch in besonderer Unterschrift hieü: „früher von der V. auf dem Brand. Tore getragen.. Ich war zwar seit J Jahren nicht im Zeughause, aber sicher ist die Reliquie noch vorhanden.*
An Stelle unsers erkrankten, glücklicher Weise in der Rekonvaleszenz befriedlichen hochgeschätzten Mitgliedes Herrn Nopl antwortet der beste Kenner der Angelegenheit Herr Oberstleutnant z. !>. E. von Siefert am 20. Sep. 1913 Eolgendes: „Ich weise auf Ueft 45 Schriften des Vereins für die Geschichte Berlins. Die Viktoria hat ein Tropaion in der Hand gehalten Das Modell hierzu ist nach Schudows Entwürfen am 28. Xov. 1794 angebracht und am selben Tage von dem Minister Frhr. v. Heinitz besichtigt worden. Das Siegeszeichen bestand aus einem an einem Speer befestigten Helm, Panzer und zwei Schildern, gekrönt von einem Adler. Infolge Schadows Ausstellungen an diesem Modell, verfertigt der Bildhauer Schlott ein neues Modell mit dem geänderten Adler. Eür dieses wurden dem p. Schlott 75 Thlr. gezahlt Im Januar 1795 kam dieses Modell erst zu Jury in die Werkstatt. Zu welcher Zeit das neue Tropaion angelegt wurde, geht nicht aus den Akten hervor. Diese Trophäe in der Hand der Siegesgöttin war auf Befehl und Wunsch des Königs geändert. Die Zeichnung war hierzu von Schinkel entworfen, und die Anfertigung geschah in der Werkstatt des Altmeisters Jury. An der Parierstange war das Eiserne Kreuz befestigt, umgegeben von einem Lorbeerkranz, Uber dem sich der gekrönte Adler mit ausgebreiteten Schwingen emporschwingt. Die alte Trophäe wurde dem Zeughanse überwiesen und befindet sich heute in der Waffensammlung Friedrich Wilhelm III. (Wegweiser durch die Sammlung des Kgl. Zeughauses in Berlin 1883. S. 107. Xr. 4085 b. und 1890 S. 110. Nr. 1085 b.)"
Zusätzlich sei erwähnt, daü ich Herrn v. Siefart’s Publikation „Aus der Geschichte des Brandenburger Tores und der Quadriga* in unserer Sitzung vom 25. September 1912 (Monatsblatt XXII. S. !3) vorgelegt und mit dem wohlverdienten, gebührenden Lohn besprochen habe. E. Fr.
Für die Redaktion: Dr. Eduard Zache, Cflstriner Platz 9. — Die Einsender haben den sachlichen Inhalt ihrer Mitteilungen zu vertreten.
Druck von P. Htankiewicz’ Buchdruckerei G. tn. b. H., Berlin, Bernburgerstr. 14