Heft 
(1914) 22
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7. (6. außerordentliche) Vemmmlang de« XXII. Vereinajahre*.

an geeigneten Punkten Ruhebänke anfgestellt, von denen aus sich dem Auge des rastenden Wanderers irgend ein schönes Landschaftsbild: ein grünes Flußtal oder der blitzende Spiegel eines stillen Waldsees darbietet. Cher diesen Bänken, die ebenfalls die Namen der vorgenannten Personen führen, ist auf größeren Tafeln ein hübscher, passender Sinnspruch angebracht. August Trinius und Johannes Trojan haben für ihre Bänke eigens gemütvolle Vierzeiler gestiftet. Der Vorsitzende der Branden­burgs bestimmte auf Wunsch der anwesenden Mitglieder des Erknerschen Verschönerungsvereins einen Platz an der Löcknitz für eine Ernst- Friedel-Bank, die nach Beendigung der augenblicklich unternommenen Kanalarbeiten dort aufgestellt werden soll. Leider waren die Wege in Folge der langen Dürre und der gedachten Kanalarbeiten, die jetzt in Augenschein genommen wurden, recht sandig, staubig und zerfahren.

Der Spaziergang endete an der Löcknitz, wo das Motorboot wieder bestiegen wurde, um in schöner Fahrt durch den landschaftlich schönsten Teil des kleinen Flüßchens, durch Fangschleuse hindurch, über den Werlsee hinweg Grünheide und die von allen schon recht sehnsüchtig erwartete Kaffeetafel zu erreichen.

Frisch gestärkt setzte die Gesellschaft nach einstündiger Pause die Wasserfahrt über den wald- und villenumkränzten Peetzsee zum Möllen­see fort und zwar bis zu der Stelle, wo der bereits fertiggestellte Kanal mündet, der zu den Kieslagern führt, deren Entdeckung den Anstoß für die nicht gerade schöne Änderung des Landschaftsbildes gegeben hat.

Ohne zu landen, wurde die Rückfahrt nach Grünheide angetreten, wo längere Rast im Restauraut zur Werlnixe gemacht wurde und wo Hofrat Kelling, ein genauer Kenner der Löcknitz, der Gesellschaft einige Mitteilungen über den Namen, die Fischereiverhältnisse und vor allem über den Ursprung und das Quellgebiet dieses anmutigen märkischen Flüßchens machte, dessen Mittel- und Oberlauf noch an so manchem Punkte voll heimlichen Zaubers und stillen, stimmungsvollen unberührten Reizes vorübergeht.

Herr Geheimrat Friedei dankte dem Vortragenden für seine Mitteilungen und für die Leitung und Führung während des Ausflugs, und dem Verschöneruugsverein von Erkner für die ihm bereits zuteil gewordenen und noch beabsichtigte Ehrung, für den Ernst-Friedel-Weg und die Ernst-Friedel-Bank. Herr Dr. Möller sprach in seiner Erwiderung der Brandenburgia den Dank für den Besuch aus und schloß mit einem Hoch auf den Vorsitzenden, Herrn Geheimrat Friede!.

Nachdem sich die Gesellschaft durch Speise und Trank gestärkt hatte, wurde die Rückfahrt nach Erkner in schöner Abendfahrt angetreten. An der Löcknitz hatten sich schon zahlreiche Ruderer niedergelassen, um hier auf grünem Wiesenufer die linde Sommernacht znm arbeitsfreien Sonntag unter Zelten zn verbringen.