Heft 
(1915) 23
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10. (8. außerordentliche) Versammlung des XXII. Vereinsjahres.

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Der Vorsitzende hat vom Gemeindekirchenrat der Dorotheenstädtischen Kirche den Auftrag erhalten, einen illustrierten Führer durch den geschilderten Friedhof zu verfassen. Indem wir hierauf verweisen, sei noch bemerkt, daß Herrn Photograph Julius Staudt, U. d. Linden 47, Mitglied der Gemeinde-Vertretung von Dorotheen, ungefähr 30 Kunst­druckblätter, die ansehnlichsten und geschichtlich berühmtesten Grab­stätten darstellend, die von uns am 17. besichtigt wurden, zu diesem Führer liefern wird. Kein zweiter Friedhof Berlins enthält eine solche Fülle von geschichtlich denkwürdigen Grabstätten und kein ähnlicher Führer irgend eines Berliner Friedhofs existiert bis jetzt.

10. (8. ausserorl) Versammlung des UW. Vereinte

Montag, den 22. September 1913, nachm. 3 1 /, Uhr

zur

Besichtigung des Marchschen Terracotta-Hauses, Charlottenburg, Sophienstr. 23-25.

Der Besitzer, unser hochgeschätztes Mitglied Herr Fabrikbesitzer Albert March, an der Seite seiner verehrten Gemahlin, empfing die zahlreich Erschienenen auf das Freundlichste. Nacli einer kurzen An­sprache des I. Vorsitzenden Geheimrat Friedei ergriff Herr March, wie folgt, das Wort:

Willkommen Jeder, der hier eintritt,

Zu bringen den Frieden, zu ehren die Sitt;

Einem Jeden steht offen Thür und Haus,

Der mit Gott geht ein, mit Gott geht aus!

Mit diesem Spruch, welchen mein Vater im Hauseingang an­geschrieben hatte, begrüße auch ich Sie heute in meiner Frau und meinem Namen herzlich.

Schon längere Zeit bewegen mich sorgende Gedanken dahingehend, ob wohl dieses Haus dereinst der Spitzhacke des Grundstückspekulanten anheimfallen muß oder ob seine Einzigartigkeit bewirken könnte, private oder öffentliche Sympathien mobil zu machen, sodaß es der Nachwelt erhalten wird.

Nachdem die Fabrik, aus welcher dies Haus entstanden ist und mit welcher es ein Ganzes gebildet hat, der großstädtischen Entwicklung hat weichen müssen, kontrastiert es mit seinem bürgerlichen Wohnzweck so sehr, daß ich nicht erwarten kann, daß eins meiner Kinder dasselbe der Familie erhält.