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11. (3. ordentliche) Versammlung des XXII. Vereinsjahres.
denn es wird noch jetzt von den Botanikern zu den lilienartigun Gewächsen gerechnet, und auch Lilie der Täler erscheint als ein nicht unpassender Name, weil sie vorzugsweise an den Abhängen von Bergen und Hügeln wächst. Schröck verweist noch auf das Hohelied Salomonis, worin die Vulgata von „Lilium convallium“ spricht.
XI. Rudolf Schmidt gibt S. 857 flg. eine auch naturgeschichtlich nicht uninteressante Geschichte über den bekannten Eberswalder Wasserfall, nahe der Eisenbahnhaltestelle gleichen Namens. Der erste Anfang datiert etwa um 1800, 1884 wurde er nach den Vorschlägen des Geologen Prof. Dr. Georg Berendt in seinen heutigen Zustand gebracht.
XII. S. 1079. „Die bunte Buche“ beiNeuendorf nahe Oderberg, die wir bei einer Pflegschaft des M M’s unweit des sog. „Großen Steins“ eines mächtigen Granitblocks besichtigten, und die damals noch in ihrer jahrhundertalten Pracht ebrfurchtgebietend dastand, ist nunmehr ein Stumpf oder Rumpf von kaum 2*/, m Höhe. Zwar ist die Abbildung eines Soldaten und die dazugehörige Inschrift: „So kam der Unteroffizier E. 1806 auf Urlaub“ noch auf dem steinharten Holz eingeschnitteu zu lesen, aber die Krone liegt in zwei Teile gespalten daneben.
XIII. Vorlage betr. die Jahrhnndertgedächtnisausstellung des Historischen. Vereins zu Brandenburg a. II. Dieselbe soll am 18. Oktober eröffnet werden, und umfaßt eine reichhaltige Sammlung von Erinnerungen an 1806 — 1815. Es wird dringend eingeladen dieselbe in dem Raum der nach dem brandenb. Künstler Wredow so genannten Wredowschen Zeichenschule zu besichtigen.
XIV. Die Jahrhundertfeier auf dem Schlachtfelde bei Hagelberg fand am 27. August statt. Wie der B. L. A. vom 28. erzählt, wehten vor jedem Haus im Ort Rahnen und Flaggen, Girlanden zogen sich an den Fassaden entlang und überspannten die Straßen. Galt es doch, die nach Tausenden zählenden Festgäste, die zur Jahrhundertfeier von nah und fern herbeigeeilt waren, würdig zu empfangen. Mit klingendem Spiel waren die Krieger- und Veterauenvereine zum Borussiadenkmal marschiert, das zwischen Lübnitz und Hagelberg eine der wald- umsäumten Höhen des Fläming überragt. In weitem Bogen umstanden die Vereine die Waldeslichtung vor dem Denkmal, an dem unmittelbar die Fahnen Aufstellung genommen hatten. Als Vertreter des Kaisers war Generaladjutant von Loewenfeld erschienen, der am Fuß des Berges durch Landrat von Tschirschky empfangen und zum Denkmal geleitet wurde, wo ihn im Namen der vereinigten Familie von Hirschfeld ein Urenkel des Freiheitskämpfers Rittmeister von Hirschfeld vom Regiment der Gardes du Corps begrüßte. Als Vertreter des Oberpräsidenten war Oberpräsidialrat Graf von Roedern anwesend. Regierungspräsident von der Schulenburg, der Garde-Jäger-Uniform angelegt hatte, war persönlich