11. (3. ordentliche) Versammlung des XXII. Vereinsjahres.
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erschienen. Ebenso fehlten auch die Nachkommen des Generals v. d. Marwitz nicht, der durch das umsichtige, rechtzeitige Eingreifen seiner Brigade damals die Entscheidung des Kampfes herbeiführte. Ein Feldgottesdienst, dem Superintendent Bree den Hoffnungsspruch aus dem 22. Psalm zugrunde legte, eröffnete die Feier. Chorgesang des „Niederländischen Dankgebetes“ leitete dann zur Festrede des Vorsitzenden des Kreis-Kriegerverbandes Zauch-Belzig Oberst von Oppen über, die in ein begeistert aufgenommenes Hurra auf den Kaiser ausklang. In beredten Worten schilderte hierauf Landrat von Tschirschky den Kampf und seine unmittelbaren Folgen, wobei er besonders dem Verdienst der Landwehr volle Gerechtigkeit widerfahren ließ. Unter den Klängen des alten Preußenliedes schritt nunmehr General von Loewenfeld zum Denkmal, an dem das Medaillonporträt General von Hirschfelds angebracht war, um dort den Kranz des Kaisers niederzulegen. Ihm schlossen sich die Familien von Hirschfeld und von der Marwitz sowie die Abordnungen der einzelnen Verbände an. Nachdem General von Loewenfeld die Fronten der Krieger vereine abgeschritten und hierbei manchem ergrauten, mit dem Eisernen Kreuz geschmückten Veteranen die Hand gereicht hatte, brachte er mit laut vernehmbarer Stimme den Dank des Kaisers für die überaus reiche Beteiligung an der Feier zum Ausdruck. Ein Parademarsch bildete den Abschluß des Festaktes. Unter den Birken in der Schlucht östlich Hagelberg, der damals der Hauptangrift' galt, war ein schattiger Festplatz geschaffen. Hier vereinigten sich alle Festteilnehmer zu gemütlichem Beisammensein, das in der Aufführung des vaterländischen Schauspiels „Hagelberg“, von P. Quade, seinen Höhepunkt fand. Das Festspiel, das den Vorgängen in den Unglücksjahren sowie der begeisterten Erhebung in der Mark vollauf gerecht wurde, fand lebhaften Beifall. Am Abend erfolgte der Einzug der Kriegervereine in das festlich illuminierte Belzig.
XV. Vorlage: Die Denkschrift über die Notwendigkeit eines gesetzlichen Schutzes der Bodenaltertümer in Preußen von Prof. Dr. Carl Schuchardt sowie eine bezügliche Eingabe der Westdeutschen Museen an das Preuß. Abgeordnetenhaus vom 31. März d. J. werden zur Kentnisnahme vorgelegt mit dem Hinzufügen, daß das neue Schutzgesetz bereits in einigen Monaten erscheinen wird.
XVI. Patriotische Vorlagen: a) Maximilian Böttcher: Vater- länd. Schauspiel aus Preußens Nacht und Not. Dies 3 aktige Drama des Verfassers, des Leiters der hiesigen Deutschen Nationalbühne (Freie Vereinigung und klassisches Theater für die höheren Lehranstalten Berlins und der Vororte) behandelt den Abfall Yorcks von Napoleon und die Tauroggener Konvention (25., 28. u. 29. Dez. 1812) in lebendiger und ergreifender Weise, so daß wir als vaterländische Vereinigung und als einzelne Mitglieder uns Mühe geben wollen, eine Aufführung in