Heft 
(1915) 23
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11. (3. ordentliche) Versammlung des XXII. Vereinsjahres.

Berlin zu Stande zu bringen. Auch hier zeigt es sich wieder, daß die Theater-Unternehmer teilweise und nicht selten, gegen ein neues ernsthaftes, patriotisches Schauspiel sich ablehnend verhalten, während sie, dem verdorbenen Geschmack gewisser Kreise des Publikums huldigend, seichte und frivole Stücke mit Vorliebe bringen. Bis jetzt ist es trotz allen Empfehlungen nicht möglich gewesen, eine Theater­direktion für das verdienstvolle Schauspiel zu gewinnen. [Nachträglicher Zusatz. Endlich ist es doch gelungen und die Aufführung für deu Februar 1914 im Neuen Schauspielhaus (Krolls Theater) gesichert. Da letzteres leider wegen des neuen Opernhausbaues bald abgebrochen wird, so hat es damit ein würdiges Finale gefunden. Bei der Aufführung werden neben Berufsschauspielern auch Herren und Damen aus anderen bürgerlichen Kreisen teilnehmen.] b)Gold für Eisen Jubiläums- Schauspiel in drei Akten von Diederich Rohling. Vaterländisches Volksschauspiel aus den Jahren 18U6, 1812 und 1813, Ort der Handlung in Spandau. Unter den Personen des historisch bewegten Festspiels treten u. A. Napoleon, Murat, der Marschall Läunes auf. Verf. ist Dichter des FestspielHie Zollern Allzeit, das im Sommer 1912 auf der Freilichtbühne des Picheiswerder aufgeführt wurde zur Erinnerung an die 500jährige Wiederkehr des Einzugs der Hohenzollern in die Mark. Finanziell hat dies Festspiel mit einem Delizit für die Spandauer Unternehmer abgeschlossen und die Stdt. Behörden unserer Nachbarschaft haben keine Lust, das neue Stück obwohl es speziell spandauisch ist, aufführen zu lassen. Verf. wünscht nun Aufführung seitens der Branden­burgs oder seitens derselben einen Zuschuß von 1015000 M. Selbst­verständlich kann aus Gründen die allbekannt sind, hiervon keine Rede sein und in diesem Sinne ist Herr Rohling unter dem 10. Juni abschlägig beschieden worden. Das Stück ist im Übrigen nicht ohne Geschick auf­gebaut und sollte von der Spandauer Bürgerschaft in Spandau nun aus eigenem Antriebe aufgeführt werden. c) K. J. Homburg-Nachrichten, die Einschließung und Belagerung der Stadt und FestungSpandau i. J. 1813 betreffend. Unser verehrtes Mitglied Herr Oberpfarrer Recke hat das große Verdienst, dieses denkwürdige Büchlein seines Amtsvor­gängers an St. Nikolai mit einem Plan aus der Belageruugszeit neu (Verlag der Hopfschen Verlagsdruckerei in Spandau) herausgegeben zu haben. Bis zum 27. April dauerte die Fremdherrschaft in der alten brandenburgischen Feste.

XVII. Vorlage: Christoph Voigt:Neue Forschungen über

Groß-Friedrichsburg. Koloniale Monatsblätter vom Juli und August 1913. Der Verf., unser geschätztes Mitglied, bekannt als ebenso unermüdlicher wie glücklicher Forscher auf dem Gebiet des brandenburg- preußischen Marine- und Kolonialwesens, vermehrt durch diese Mit­teilungen die nicht sehr reichlich fließenden Quellen über unsere