Heft 
(1915) 23
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Dr. A. Kiekebnsch

mehrere Dünen. Der auf diese Weise hergestellte Boden der Sandgrube ist auffallend eben. Das hat darin seinen Grund, daß der Sand nur bis zu einer bestimmten Tiefe fein und weiß ist. Von da ab fängt er an, sich grau und schwarz zn färben. Dieserbunte Sand war weniger gut zu gebrauchen, und so haben ihn die Besitzer unberührt liegen lassen.

Herr Pfarrer Wolfram hatte in der Sandgrube mehrfach vor­geschichtliche Scherben beobachtet. Er mußte zunächst annehmen, daß diese Gefäßreste beim Abgraben des Sandes aus oberen Schichten herab­gefallen waren. In den oberen Schichten hat er aber niemals Scherben gefunden. Unsere gemeinsamen Untersuchungen haben dann mit unzweifel­hafter Sicherheit ergeben, daß die Kulturreste nicht aus höher gelegenen Schichten sondern ausschließlich aus der Schicht desbunten Sandes stammen. Derbunte Sand ist eine alte Kulturschicht, die sicher Jahrhunderte, vielleicht gar Jahrtausende hindurch unter einer hohen Düne begraben lag. Diese Tatsache wird uns besonders klar, wenn wir das Profil der Düne an der Stelle A-B genauer betrachten.

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Abb. 2. Das Profil der Düne an der Stelle A-B.

2. Das Profil der Düne.

Die hügelige Oberfläche dieser Düne trug bei der Untersuchung noch einige dürftige Kiefern, die jetzt infolge des Unterwühlens beim Sandgraben längst abgestürzt sind (Abb. 2). Die moderne, durch mäßiges Heidekraut, Sandsegge, Ackersperk u. dgl. gebildete Humusdecke ist nur wenige Zentimeter stark. Darunter liegt eine stärkere Schicht aufgewehten Sandes (1). Dieser Sand kann sich erst in verhältnismäßig sehr später Zeit hierher gelagert haben; denn unter ihm macht sich eine ältere graue Humusdecke (Schicht 2) bemerkbar, die etwa 1520 cm mächtig ist und in jeder Beziehung an die auch sonst auf brachgelegenen Ländereien befindliche Humusschicht erinnert. Die Düne war früher an dieser Stelle