Das von einer Dilne verschüttete bronzezeitliche Dorf bei Wutzetz.
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im Gegensatz zu anderen Stellen eine dicke, tiefschwarze Brandschicht bemerkbar. Nach sorgfältigster Abhebung erst traten die einzelnen Pfostenlöcher und Herdstellen deutlich hervor. Der Herd (A) ist eine schwarze Grube von beträchtlichem Umfang. Auf ihm lagen viele Scherben, zerbröckelte Steine, Lehmstückchen und Holzkohle.
Während der Herd selber nur 0,15 m unter das Planum reichte, war die vor dem Herde liegende Grube 0,35 in tief. Auch der kleinere Herd (B) verriet sich noch durch mürbe gewordene Steine und Scherben; er reichte bis 0,20 m unter das Planum. Die Pfostenlöcher zeigten denselben Charakter wie gewöhnlich. Ihr Durchmesser schwankte zwischen 50 cm und 1,05 na, die Tiefe zwischen 31 und 62 cm unterm Planum. Einige enthielten Kohle. Die meisten Pfostenlöcher zeigten in der Höhe der Kulturschicht und an der unteren Grenze dieser Schicht graue oder graugelbe Färbung, während sie weiter unten fast ausschließlich gelb gefärbt waren und sich dadurch von dem umliegenden weißen Sande abhoben.
Pfosten 12, der oben dunkle Füllung aufwies, hatte am Rande einen 5 cm breiten schwarzen Ring, war innen aber grau. In einer Tiefe von 0,41 m begann die gelbe Füllung. Innerhalb des Hauses war der Braudschutt namentlich in der Nähe der Stelle 16 so stark, daß man fast glauben konnte, hier müsse eine Abfallgrube liegen. Am stärksten war diese Schicht ungefähr da, wo die Bronzenadel gefunden wurde. Von einer Grube war aber nach genauerer Untersuchung auch nicht eine Spur zu finden. Die Bronzenadel lag somit in der alten
Kulturschicht, in der Höhe
- _ Q des ehemaligen Hausbodens.
Die Nadel ist 14,2 cm lang.
Abb. 7. Bronzenadel. 1:2. Am Kopfe und am Halse
(Mftrk. Mn», li. 25063). ist sie mit feiner Riefelung
versehen (Abb. 7).
Auch an der Stelle 18 gewann man zunächst den Eindruck als ob eine Grube vorlag. Die eingehende Untersuchung erwies hier eine 3 cm dicke schwarze, kohlehaltige Schicht, darunter die an diesem Platze etwa 10 cm starke graue Kulturschicht und wieder darunter den an dieser Stelle, also auch noch unter der Schicht des „bunten Sandes“ zu beobachtenden illuvialen Horizont mit dicht stehenden Rostflecken. Zerstreut kamen die Rostflecken in dieser Tiefe fast in der ganzen Siedlung vor. Hier bei Wutzetz finden sie sich also sowohl unter der oberen (2 u. 3) wie unter der unteren Kulturschicht (6).
6. Das Vorratsgefäss.
Nördlich vom Grundriß III konnte an der Fundstelle 71 eine Beobachtung gemacht werden, die in mehrfacher Beziehung an ähnliche