Heft 
(1915) 23
Seite
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Dr. A. Kiekebusch

Erscheinungen bei Buch erinnerte. In einer grauen Stelle (71) von 40cm Durchmesser hob sich beim Planieren der fast noch vollständig erhaltene Rand eines größerenTongefäßes mit einem Durchmesser von29cm ab. Das Gefäß (Abb. 8) war 32 cm tief in den Boden eingelassen. Dicht

an der Außenwand anliegend fand sich der untere Teil eines großen rohen Gefäßes und der Hals nebst Umbruch von einem zweiten Gefäß (Abb. 9), das mit dem Rande nach unten wies, also wahrscheinlich über die Öffnung des eingelassenen Vorrats gefäßes gestülpt war.

Der Boden der Vertiefung war ebenfalls mit großen Gefäß­bruchstücken ausgekleidet.

Diese Bruch­stücke sind

schwerlich etwas anderes als die Reste früherer Töpfe, die in der­selben Grube gestanden haben. Nach ihrer Zertrümmerung wurden sie, wie es scheint, durch das noch erhaltene Gefäß ersetzt.

Abb. 8. 1:7.

(Mirk. Mu». II, 25066). Die horizontalen Bruchlinien verlaufen fast parallel, woraus sich bekannlicb Schlüsse auf die Herstellungsart ziehen lassen.

Abb. 9. 1:8. (Mirk. Mut. II. 25067.)

Der Inhalt des Vorratsgefäßes bestand jetzt größtenteils aus Sand, der mit schwarzer Erde stark vermischt war und auch ganz geringe Spuren kalzinierter Knochen enthielt. Von Leichenbrand kann hier jedoch wohl ebensowenig die Rede sein, wie bei den geringfügigen Knochenresten zwischeu den Bruchstücken unter dem Gefäß; wenigstens konnte nicht mehr festgestellt werden, ob es sich in beiden Fällen um Tier- oder Menschenknochen handelt. Wahrscheinlich haben wir es mit Resten von verzehrten Tieren zu tun.

An der Innenwand lag ebenfalls ein Gefäßrest, mit dem Boden schräg gegen die Wand gelehnt.

In unmittelbarer Nähe der Fundstelle 71, bei 71a wurden die zertrümmerten Reste eines zweiten größeren Gefäßes gefunden. Die Scherben lagen teilweise wirr durcheinander. Der Boden stand 0,45 m unter dem Planum. Eine Wand war noch erhalten und befand sich noch aufrecht in ursprünglicher Stellung.